1Password, Lastpass

Schlüsselbund-Alternativen für Mac und iPhone

Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.
Sie können mehr als der iCloud-Schlüsselbund, kosten aber etwas oder erfordern intensive Einarbeitung: Passwort-Manager im Überblick.

Wenn Apple-Anwender an die Speicherung von Kennwörtern und Zugangsdaten denken, ist der Schlüsselbund das erste Werkzeug der Wahl. Dieser hat natürlich den Vorteil, direkt in OS X und iOS eingebunden zu sein, bietet dafür aber keine Interaktion mit alternativen Apps und Anwendungen, wie Firefox, Google Chrome und Co. Zudem ist der Schlüsselbund mit einer Apple ID verknüpft, lässt sich also nicht ID-übergreifend verwenden. Alternative Passwortverwaltungen von Drittherstellern lassen sich auch optimal in OS X einbinden, stehen dafür zudem für andere Betriebssysteme zur Verfügung und bieten meist mehr Funktionen als der Schlüsselbund.

Lösungen wie 1Password speichern zum Beispiel zentral alle Ihre Anmeldedaten und stellen diese auf Windows und OS X zur Verfügung. Nicht nur das: Das Tool ist selbstverständlich auch für iOS und Android zu haben.

1Password - Plattformübergreifende Replikation

1Password
1Password

Die wohl bekannteste Software für die Verwaltung von Kennwörtern ist 1Password, für OS X und Windows erhältlich. Sie ist also besonders für die Anwender interessant, die mit beiden Systemen arbeiten, zum Beispiel über Bootcamp. Das Produkt kostet entweder 5 US-Dollar pro Monat für eine bis fünf Personen im Haushalt, oder 65 US-Dollar als Einmal-Zahlung. Allerdings bietet nur die Variante mit der monatlichen Bezahlung alle Funktionen, die bei der Kauf-Version erst innerhalb der Anwendung freigeschaltet werden müssen, natürlich zu zusätzlichen Kosten.

Wie bei allen Kennwort-Lösungen müssen Sie sich nur das Kennwort für den Zugriff auf die 1Password-Datenbank merken. In dieser werden nach und nach alle Zugangsdaten gespeichert. Durch die Replikation zwischen verschiedenen Rechnern stehen die Anmeldedaten auf allen Windows- und Mac-Rechnern zur Verfügung. Zusätzlich bieten die Entwickler eine kostenlose App, mit der Sie die Daten auch auf dem iPhone oder iPad nutzen können. Die Daten werden mit AES-256-Verschlüsselung geschützt. Nutzen Sie die App für iPhone und iPad, können Sie den Zugriff auch mit dem Fingerabdruck-Scanner auf dem iPhone sichern.

Anmeldedaten schneller suchen und in Browsern nutzen

Innerhalb der Oberfläche können Sie in 1Password mit Markierungen arbeiten, um Anmeldedaten besser zu finden. Natürlich lassen sich die Kennwörter auch in vorgefertigten Kategorien ablegen und in Ordner strukturieren.

Außerdem können Sie 1Password auch in den Webbrowser integrieren. Das hat den Vorteil, dass sich die Anmeldedaten schnell und einfach in Formulare einfügen lassen, obwohl sie sicher gespeichert sind.

Für 1Password gibt es daher Erweiterungen für die Browser Safari, Firefox, Opera und Google Chrome. Sobald die Erweiterung installiert ist, können Sie sich an der entsprechenden Webseite mit einem Klick anmelden. Aber auch Registrierungen auf Web-Formularen können Sie schneller ausfüllen, da sie die Daten in 1Password hinterlegen können. Kreditkartennummern lassen sich übrigens genauso sicher ablegen und über den Browser nutzen.

Zusätzlich hilft 1Password auch beim Erstellen von sicheren Kennwörtern. Die Kennwörter lassen sich im Webdienst nutzen, und dann auch gleich in 1Password ablegen. Auf Wunsch lassen sich die Daten auch exportieren.

KeePassX - Kennwortverwaltung kostenlos

KeePassX
KeePassX

KeePass ist ein ebenso seit Jahren etablierter Passwort-Manager. Das Open-Source-Windows-Tool wird von verschiedenen Entwicklern auch für OS X portiert. Eine solche Portierung ist KeePassX. Der Vorteil gegenüber 1Password: KeePassX ist gratis und dabei doch einer der besten Passwort-Managen auf dem Markt. Wie bei 1Password speichern Sie die Kennwörter und Anmeldedaten in einer Datenbank. Diese Datenbank öffnen Sie mit KeePassX und dem Passwort der Datenbank. Die Passwörter werden mit Advanced Encryption Standard (AES) und dem Twofish-Algorithmus verschlüsselt. Wie 1Password können Sie auch mit KeePassX Kennwörter erstellen lassen.

Keepass ist allerdings komplizierter in der Anwendung, vor allem bei der Synchronisation von Kennwörtern zwischen verschiedenen Geräten inklusive Smartphones oder Tablets. In diesem Fall müssen Sie die KeePass-Datenbank auf einem Cloudspeicher ablegen, zum Beispiel Dropbox. Von da aus können Sie die Clients auf den verschiedenen Geräten anbinden.

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