Von Dr. Thomas Hafen
Rund 70.000 Kunden hat der Business-Provider und -Hoster Schlund + Partner - offensichtlich zu wenig, um gegen die Muttergesellschaft 1&1 mit ihren fünf Millionen Kunden bestehen zu können. Zum 1. Januar 2007 ist nun Schluss mit der Marke Schlund + Partner- alle Kunden und Partner werden dann von 1&1 weiter betreut.
Grund für die Integration sei vor allem die Markenbekanntheit von 1&1, so Kirsten Haynberg, Vorstand Vertrieb und Marketing bei Schlund + Partner. Haynberg, die künftig als Bereichsleiterin den Partnervertrieb bei 1&1 sowie das Großkundengeschäft betreuen wird, hofft auf einen Mitnahmeeffekt: Die massiven Werbeaktivitäten der Mutter sollen auch Neukunden für die B2B-Produkte gewinnen, die bisher von Schlund + Partner vertrieben wurden (siehe auch Interview). Das Neukundengeschäft war die Achillesferse von Schlund + Partner, die Kundenzuwächse seien minimal gewesen, so ein Mitarbeiter des Unternehmens gegenüber ChannelPartner.
Für Kunden ändert sich durch die Integration relativ wenig. Alle bestehenden Produktverträge gehen auf 1&1 über, ein technischer Umzug ist nicht vonnöten. Die Angebote von Schlund + Partner, seit 1998 eine hundertprozentige Tochter der 1&1 Internet AG, laufen ohnehin auf derselben technischen Plattform wie die der Mutter.
Der Service für fast alle Produkte soll sich sogar verbessern. Den Business-Kunden steht ein persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung, der rund um die Uhr über eine kostenlose Rufnummer erreichbar sein soll. Der Servicekontakt ist sowohl für technische als auch für Fragen zum Vertragsverhältnis zuständig.
Eine Ausnahme bilden allerdings die Hosted-Exchange-Verträge, die nicht mit dem so genannten Platin-Services aufgebessert werden. Und noch eine Ausnahme gibt es: Die bisher von Schlund + Partner angebotenen T-DSL-Verträge machen den preislich attraktiven 1&1-Resale-Angeboten Platz. Konsequenterweise kann man ab 15. November 2006 kein T-DSL mehr über Schlund + Partner bestellen, alle anderen Produkte lassen sich noch bis 20.12.06 ordern.
Partnerverträge gekündigt
Ein wenig mehr Flexibilität wird von den fast 7.000 Partnern erwartet. Ihre Verträge werden zum Ende des Jahres gekündigt. Dies sei aus juristischen Gründen notwendig. Die Reseller müssen sich dann bei 1&1 registrieren und erhalten zu denselben Konditionen neue Verträge. Bestehende Provisionszahlungen bleiben erhalten. Auch einen Partnerbeirat wird es weiterhin geben.