Schmitt: "Das Ergebnis haben wir nicht mit Kostenreduzierung erzielt"

05.04.2001
Die Digital Network Services (DNS) kann für das Jahr 2000 auf ein stolzes Ergebnis zurückblicken: Umsatz und Profit hat das Unternehmen — entgegen dem allgemeinen Jammern und Klagen anderer IT-Firmen — im vergangenen Jahr verdoppelt.

Nach den vorliegenden Ergebnissen 2000 der DNS in Fürstenfeldbruck bei München klopft sich das Management erst mal selbst auf die Schulter: "Den Umsatz und das Ergebnis nach Steuern konnten wir im vergangenen Jahr verdoppeln: Und das entgegen dem allgemeinen Trend im Markter nur sehr schwache Wachstumsquoten verzeichnete", stellt Helmut Schmitt, DNS-Präsident, zufrieden fest. Und fügt hinzu: "Wir sind nicht wie andere über Kosteneinsparungen gewachsen. Im Gegenteil: DNS hat seine Mitarbeiterzahl 2000 sogar verdoppelt."

Unter dem Dach der DNSint.com AG hat die Unternehmensgruppe ihren Umsatz nach eigenen Angaben um 104 Prozent auf 341,8 auf 698 Millionen Mark gesteigert. Das Ergebnis nach Steuern beziffert der Anbieter von Produkten und Service für Wiederverkäufer rund um das Thema IT-Netzwerke, wie sich DNS selbst gerne bezeichnet, auf 15,2 Millionen Mark, was einer Steigerung von 100 Prozent entspricht.

Fokussierung auf Deutschlands Mittelstand

Als Gründe für das Wachstum nennt Schmitt: "Unser Fokus liegt klar auf erklärungsbedürftigen Produkten, die im Projektgeschäft verkauft werden. Unsere Hauptzielgruppe ist und bleibt der Mittelstand." Mittlerweile ist DNS in sieben europäischen Ländern vertreten — allerdings gingen 60 Prozent des Umsatzes 2000 auf das Konto des Deutschlandgeschäfts. Im laufenden Geschäftsjahr soll der Auslandsanteil dann 50 Prozent ausmachen.

An der Strategie der Fürstenfeldbrucker wird sich aber auch in diesem Jahr nicht all zuviel ändern: Man will den Kundenstamm erweitern (in Deutschland arbeitet DNS mit zwischen 300 und 400 Wiederverkäufern zusammen), das Produkt- und Dienstleistungsportfolio ausbauen und den Schwerpunkt vom klassischen Data-Center auf Web-Center verlegen. "Bei Data-Centern klingt das Wachstum ab und die Margen verringern sich", begründet DNS-Vorstand Manfred Moullion die Entscheidung.

Auch beim Ausbau des Produktportfolios soll sich im laufenden Geschäftsjahr was tun: "Im Bereich der Sicherheitslösungen werden wir unser Angebot erweitern, denn hier haben wir noch Nachholbedarf: Bisher arbeiten wir in diesem Segment nur mit Watchguard zusammen, sind aber bereits im Gespräch mit verschiedenen anderen Anbietern", erklärt Moullion. An Fokuslieferant Sun will DNS dagegen weiter festhalten: "Wir glauben, dass Sun in unserem Geschäftsumfeld in den nächsten Jahren Technologieführer bleibt. Daher wird sich an dieser Zusammenarbeit nichts ändern", sagt Schmitt. Zufrieden zeigt sich das DNS-Management mit der in den letzten Monaten durchgeführten internen Reorganisation: Die bislang nach Produktgruppen eingeteilten Divisionen wurden zusammengelegt. Davon verspricht sich das Unternehmen vor allem "einen zentral organisierten Kundenkontakt". Sprich: Ein Ansprechpartner koordiniert - unabhängig vom Produkt - die Informationen wie Verfügbarkeit, Zertifizierungsanforderungen oder Schulungstermine.

2001 weitere Expansion in Europa geplant

Für 2001 steht auch die weitere europäische Expansion auf dem Programm: Nach Norwegen, Polen und Finnland im vergangenen Jahr will DNS jetzt verstärkt den osteuropäischen Markt angehen: "Wir werden in diesem Jahr Niederlassungen in Tschechien, wahrscheinlich über eine Akquisition, und Ungarn, über ein eigenes Start- up, eröffnen", erklärt Schmitt. Mit UK und Südeuropa will sich das Unternehmen aber noch Zeit lassen bis 2002/03, denn: "Den englischen oder französischen Markt kann man nur über Akquisitionen erschließen und das ist letztendlich auch eine Kostenfrage", meint Schmitt.

www.dsnint.com

ComputerPartner-Meinung:

Das gute Geschäftsergebnis 2000 kann DNS auch auf ein erfolgreiches Engagement im Ausland zurückführen: Gerade die Niederlassungen in Polen und Schweden dürften sich positiv auf die Bilanz ausgewirkt haben. Im deutschen Markt ist das Wachstumspotenzial dagegen nur noch begrenzt, was für eine weitere Expan-sion in Europa spricht. (ch)

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