Schneller, besser, billiger

04.08.1999

MÜNCHEN: Bisher war der lichtempfindliche Bildsensor Charge Coupled Device (CCD) das Herzstück jeder Digitalkamera. Doch derzeit ist in der Fachwelt eine Diskussion um sogenannte CMOS-Sensoren entbrannt, die dem CCD-Chip künftig ernsthaft Konkurrenz machen könnten. Pionier bei der Umsetzung der CMOS-Technik in marktfähige Digitalkameras ist die amerikanische Firma Soundvision. Sie entwickelte auch eines der ersten High-End-Digitalrückteile, das in der professionellen Studiofotografie nach wie vor als Marktführer gilt. Nicht zuletzt durch das Know-how dieser Firma sind die kostengünstigeren Metalloxid-Halbleiter (CMOS) in der digitalen Fototechnik inzwischen salonfähig geworden und werden bereits von einigen anderen Herstellern eingesetzt. Tatsächlich scheint dieser Chip den CCD-Sensoren in einigen Punkten überlegen zu sein. So benötigt eine CMOS-Kamera nur etwa ein Drittel bis ein Zehntel eines entsprechenden CCD-Modells. CMOS-Sensoren können jederzeit auf andere Funktionsarten umgeschaltet werden, beispielsweise vom Generieren eines Fotos auf die Ausgabe eines Videosignals. Außerdem kann auf diesen Sensoren zusätzliche Elektronik untergebracht werden, die klassische Digitalkamerafunktionen erledigt. Das spart Kosten und erlaubt eine sehr kompakte Bauweise. Als Nachteile gelten die geringere Lichtempfindlichkeit, der geringere Dynamikumfang und die längere Verarbeitungszeit.Das große Interesse an dem neuen Chip resultiert aber vor allem aus dem Preisvorteil: Durch den deutlich niedrigeren Produktionspreis könnte der Verkaufspreis der Digitalkameras - je nach Auflösung - um 25 bis 150 Dollar niedriger ausfallen.

(mf/Quelle: adf)

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