Science Fiction oder Wirklichkeit?

Schöne neue Arbeitswelt

07.07.2014
Ist klassisches Arbeiten von „9 to 5“ im eigenen Büro mit Schreibtisch und Stand-PC heute noch Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Arbeiten? Oder ist es dank Smartphones, Tablets und Ultrabooks im Grunde genommen nicht mehr relevant, wann und wo wir arbeiten?

Durch die mobile IT-Infrastruktur sind wir so flexibel wie nie zuvor. Namhafte Analysten gehen davon aus, dass bereits ein Drittel der weltweiten Arbeitskräfte zu den mobilen Arbeitern zählen und demnach zwei oder mehr mobile Endgeräte sowie Apps von diversen Orten aus bedienen. Wer heute ins Berufsleben einsteigt, erlebt eine Arbeitsweise über verschiedenste Standorte hinweg, die einem völlig neuartige Dimensionen von Produktivität und Inspiration eröffnet.

Das Büro ist überall

Foto: Citrix

Die „Generation Y“ bringt Bewegung in ihren Arbeitsalltag und verzichtet auf das „monotone“ Arbeiten am klassischen Schreibtisch. Wo tatsächlich gearbeitet wird, orientiert sich an dem gerade vorherrschenden Bedarf: So kann ein Tag beispielsweise fokussiert am Bürotisch beginnen und für ein kreatives Brainstorming mit den Kollegen bald zum Meeting im Café übergehen. Um konzentriert zu arbeiten, wird eine ruhige Umgebung bevorzugt, für den Austausch mit anderen versammelt man sich gerne im klassischen Besprechungszimmer oder in den Gemeinschaftsräumen, an denen gemeinsam an Projekten gearbeitet werden kann. Gerade für Berufseinsteiger haben festgefahrene Räumlichkeiten und Besitztümer an sich massiv an Bedeutung verloren. Auch Leih- und Vermietsysteme mittels sozialer Netzwerke wie „Carsharing“, „Couchsurfing“ oder „Spotify“ sind Ausdruck für das Streben nach einer „Shared Economy“. Darin zeigt sich die große Flexibilität, mit der die sogenannten „Millenials“ ihr persönliches Leben gestalten und die sie auch im Beruf an den Tag legen.

Starre Büro-Strukturen waren gestern

Immer mehr Firmen erkennen dies und richten ihre Büro-Räumlichkeiten danach aus: Starre Arbeitsplätze mit eigenem PC und Namensschild an der Tür werden zur Ausnahme. Dagegen werden Arbeitsbereiche geschaffen, die Mitarbeiter projektbezogen und abteilungsübergreifend nutzen können. Das sorgt nicht nur für eine effizientere Büroraum-Nutzung und Kostenersparnis, sondern hilft auch, die örtliche Trennung und Autonomie einzelner Abteilungen zu überwinden.

Citrix Systems ist eines der Unternehmen, die ein solches Konzept bereits praktizieren. Der Anbieter von Virtualisierungs- und Mobilitylösungen hat bei der Einrichtung seines neuen Münchner Büros großen Wert auf mobile Arbeitsplätze gelegt und dabei fest zugeteilte Schreibtische größtenteils abgeschafft. Nach den ersten Monaten im neuen Domizil zieht der Deutschland-Geschäftsführer Jürgen Müller eine durchweg positive Bilanz: „Durch die neue Aufteilung wird vernetztes Denken deutlich gefördert. Das Modell ermöglicht jedem Einzelnen neue Perspektiven und hilft, Projekte schneller und effizienter abzuschließen, indem es vor dem so genannten ‚Tunnelblick’ bewahrt“. Die Mitarbeiter würden so noch besser über ihre jeweiligen Positionen und Abteilungen hinweg direkt miteinander kommunizieren und dadurch letztlich ein tieferes Verständnis des gesamten Geschäftsprozesses gewinnen.

Der Manager macht dies an ganz konkreten Beispielen aus dem Arbeitsalltag fest. „Die IT sitzt nicht mehr länger separat vom Verkauf oder Marketing – alle Abteilungen gehen räumlich ineinander über. So ist etwa ein Sales-Mitarbeiter in der Lage, Kunden-Feedback sofort und persönlich mit dem Systems Engineer zu besprechen und bei Bedarf, ohne lange Wege, ein technisches Problem zu lösen.“

In jeder Situation mobil

Als Anbieter entsprechender Mobility-Lösungen lässt Citrix seinen Mitarbeiter freie Hand bei der Wahl des mobilen Endgeräts. Dieses kann passend zur jeweiligen Arbeitssituation jederzeit gewechselt werden: So können Mitarbeiter beispielsweise eine Präsentation zu Hause auf dem Notebook entwerfen, auf dem Tablet unterwegs zum Büro optimieren, auf einem Smartphone im Taxi noch einmal final durchgehen und letztendlich via Breitbild-TV-Monitor im Konferenzraum beim Kunden vortragen. Nichts ist mehr an ein einziges Gerät gebunden. Mit einem Login gibt es Zugriff auf jeden einzelnen Arbeitsschritt, so dass geräteunabhängig an jener Stelle weitergearbeitet werden kann, an der man zuletzt aufgehört hat. Das vereinfacht das mobile Arbeiten ungemein, die Apps und Daten werden von einem zentral verwalteten System gesteuert und die Art des Endgeräts spielt letztlich nur noch eine untergeordnete Rolle.

Selbstverständlich BYOD

Kein Wunder also, dass diese Entwicklungen derzeit auch in vielen anderen Büros zu beobachten sind. Oftmals werden heute Desktop-PCs in Büros standardmäßig nur noch mit einem HDMI-Monitor, Tastatur, Maus und mit einem Anschluss zu weiteren mobilen Endgeräten ausgestattet. Die Integration innovativer mobiler Geräte, beispielsweise „Wearables“ wie Google Glass, in den Arbeitsalltag ist wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit.

Mobilität, Flexibilität sowie ortsunabhängige Erreichbarkeit sind die dominanten Trends am modernen Arbeitsplatz. Was sich auch positiv auf die Verbreitung von „Bring your own Device“ auswirkt. Laut Analysten praktizieren bereits 250 Millionen aller Informationsarbeiter weltweit „BYOD“ und nutzen ihre privaten Endgeräte auch für berufliche Zwecke. Wenn sich „BYOD“ in den unterschiedlichen Branchen weiterhin so rasant verbreitet, wird es in naher Zukunft die Norm und nicht mehr die Ausnahme sein, private mobile Endgeräte für Arbeitszwecke zu verwenden. Auch wenn Details wie Kostenaufteilung, Support und Wartung zwischen den Unternehmen variieren können - die Quintessenz bleibt bestehen: Egal ob Laptop, Tablet oder Smartphone – das Gerät, das sich für den momentanen Zweck am besten eignet, wird zur Arbeit verwendet.

Die Gestaltung des Arbeitsplatzes der nächsten Generation wird sich sehr von den Büros der früheren Generationen unterscheiden. Und die neuen Geräte und Arbeitsweisen sind längst keine Science-Fiction mehr, sondern lassen sich leicht in die moderne Büro-Welt integrieren. (kf)

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