Zur Umfrage "Hand aufs Herz: Wie viele Tage haben Sie im Jahr 2009 blau gemacht?" hat sich der "CP-Querschläger", ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz, seine Gedanken gemacht.
Eines vorweg: Wir sind keine Blaumacher! Wenn sich auch jede/r Siebte mindestens einen Tag im Jahr 2009 genehmigt hat, der nicht vom Urlaubskonto abgezogen wurde – wie viele unbezahlte Überstunden stehen dem entgegen? Wer also in der heutigen Arbeitswelt eine temporäre Lust verspürt, sein Arbeitsleben im Hamsterrad zwecks schöpferischer Pause zu unterbrechen, dem sei es gegönnt.
Arbeitgeber sollten sogar froh darüber sein, denn viele haben bereits innerlich gekündigt und sind auf der Suche nach einem neuen Job. Das sind die Konsequenzen, wenn einem der Arbeitsalltag auf die Nerven geht. Da ist ein Tag im Bett nach einer ausgelassenen Feier oder mit der neuen Eroberung die probate Art, der gefühlten Ungerechtigkeit entgegenzuwirken. Erst wenn das nicht mehr hilft und der Wunsch nach Kündigung oder Dienst nach Vorschrift im Vordergrund steht, wird es für Arbeitgeber brenzlig.
Aber anstatt sich zu fragen, wo in den Betrieben das Problem liegt, und für eine entspannte Arbeitsatmosphäre zu sorgen, beschränken diese ihre Fürsorgepflicht meist auf noch mehr Arbeit, eine noch knappere Personaldecke und die Sprüchen, dass es an jeder Ecke zwanzig andere gebe, die diesen Job mit Freude (!) machen würden. Meist jünger und billiger, was vor allem für internationale Konzerne gilt, die ihren Laden mit "Human Resources" statt mit Menschen am Laufen halten.
Dass dabei früher oder später die Erfahrungsquote des Personals in den statistischen Keller rutscht, stört erst dann, wenn es insgesamt abwärts geht. Dann wird der Weg frei für den nächsten kostenorientierten Manager, der weiter an der Schraube dreht, kurzfristig Erfolge für den Shareholder Value bereitstellt, um im nächsten Schritt das Unternehmen vollends an die Wand zu fahren. Es gibt jede Menge erstklassiger Leute um die 50, doch kaum jemand stellt sie ein. Zu teuer, zu kompliziert, zu wenig formbar! Das sollte sich ändern in 2010!
Mein Fazit: Es ist genug Personal und Arbeit für alle da – wenn die Unternehmen nur wollten.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)