"SCHUFA-frei": Statt Kredit nur draufgezahlt

21.08.2007
Studie beleuchtet Markt und Praktiken unseriöser Kreditvermittlung.

Beinahe jedem sind schon einmal Anzeigen im Fernsehen, Tageszeitungen oder Internet aufgefallen, die für Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten so genannte "SCHUFA-freie" Kredite versprechen. Doch was steckt wirklich dahinter? In einer aktuell veröffentlichten Studie wurden der Markt und die Geschäftspraktiken von Anbietern "SCHUFA-freier" Kredite untersucht sowie die juristischen Hintergründe beleuchtet. Resümee der Studie: Über die Angebote "SCHUFA-freier" Kredite geraten die Menschen meist noch tiefer in die Schuldenfalle.

Geldforderungen statt Kreditauszahlung

"In vier von fünf Fällen versuchen die Anbieter, die Antragsteller durch dubiose Methoden zur Zahlung von Geldbeträgen zu bewegen, in den übrigen Fällen melden sich die Anbieter erst gar nicht beim Antragsteller. Kommt ein Kontakt zustande, werden in allen untersuchten Fällen angebliche Kosten- oder Auslagenerstattungen geltend gemacht oder Versicherungen angeboten. Diese Zahlungen führen aber nicht zu einer Kreditvergabe. Im Gegenteil: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein beantragter SCHUFA-freier Kredit überhaupt zur Auszahlung kommt, liegt bei unter zwei Prozent", berichtet der Schuldnerberater Christian Maltry, der für die Studie das Vorgehen verschiedener Anbieter untersucht hat. Darüber hinaus weist Maltry auf häufig irreführende Werbeversprechen hin: "Auch in diesem Markt werden keine Kredite ohne Bonitätsprüfung angeboten. Obwohl die Angebote als SCHUFA-frei bezeichnet werden, werden von den Anbietern häufig Bonitätsauskünfte eingeholt. Es gibt zum Beispiel Anbieter, die von den Antragstellern eine SCHUFA-Eigenauskunft verlangen."

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