Datensammlung zur Solvenzbeurteilung

Schufa-Pläne auf Eis gelegt

02.07.2012
Personendaten bei Facebook & Co. zu sammeln ist eine Art Profilbildung. Verbraucher sollten sich wehren.
Immer mehr Wirtschaftsauskunfteien durchsuchen soziale Medien nach privaten Daten.
Immer mehr Wirtschaftsauskunfteien durchsuchen soziale Medien nach privaten Daten.

Die privatwirtschaftlich organisierte Wirtschaftsauskunftei wollte nämlich Daten von Personen auch in sozialen Netzwerken sammeln, was laut Verbraucherschützer eindeutig in Richtung Bildung von Persönlichkeitsprofilen ginge.

Fast alle Verbraucherschutzorganisationen haben die neuen Pläne der Schufa kritisiert. Die privatwirtschaftlich organisierte Wirtschaftsauskunftei wollte nämlich Daten von Personen auch in sozialen Netzwerken sammeln, was laut Verbraucherschützer eindeutig in Richtung Bildung von Persönlichkeitsprofilen ginge. Mit dem Sammeln von Daten für die Beurteilung der Solvenz eines Menschen hat das nichts mehr zu tun, meinen auch die Arag-Experten.

Daten sammeln

Die Schufa und andere Auskunfteien nutzen schon immer öffentlich verfügbare Daten, um verlässlich vorhersagen zu können, ob jemand einen Kredit wird abzahlen können oder ob die Raten womöglich nicht beglichen werden können. Durch das Internet und besonders durch Soziale Netzwerke, wie z. B. Facebook, sind mehr Informationen über einzelne Menschen und ihr soziales Umfeld verfügbar als jemals zuvor. Seit Bekanntwerden der neuesten Schufa-Pläne fragen sich Verbraucherschützer, ob die Zusammensetzung des eigenen Freundeskreises künftig mit darüber entscheiden kann, ob jemand einen Kredit bekommt oder nicht. Auch wenn die Schufa ihre neuesten Pläne jetzt erst mal auf Eis gelegt hat: Das größte Risiko ist der Nutzer von sozialen Netzwerken selbst. Denn je mehr man auf Facebook und anderen Netzwerken von sich preisgibt, desto leichter haben es Dritte, sich ein Bild von der betroffenen Person zu machen. Die Arag-Experten raten allen Usern von sozialen Netzwerken, nicht ganz so freizügig mit den eigenen Daten umzugehen und geben einige grundlegende Tipps:

- Privatsphäre schützen:

Die vollständige Adresse, Telefonnummer, Werdegang, Interessen, politische Meinung: Solche Informationen sollten im Internet nicht für jeden sichtbar sein. Facebook bietet z. B. Sicherheitseinstellungen, mit denen ausgewählt werden kann, was von wem im eigenen Profil zu sehen ist. Ebenso kann man verhindern, dass die eigene Facebook-Seite in Onlinesuchdiensten wie Google überhaupt zu finden ist.

- Freunde auswählen:

Es ist sinnvoll, nur Freundschaftsanfragen von Personen anzunehmen, die man wirklich kennt. Man teilt ja Privates auch nicht mit jedem auf der Straße. Es ist zudem nicht unhöflich, Freundschaftsanfragen auch auszuschlagen. Auch das Beenden von Freundschaften ist jedem freigestellt. Eine qualitative Auswahl wirkt allemal seriöser als eine Freundesliste, die von Sammelwut zeugt.

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