Schulterzucken in Böblingen

11.02.2005

Der Blätterwald rauscht, die Börse jubelt, und Böblingen zuckt mit den Schultern. Bei HP Deutschland GmbH wurde die Nachricht vom Rauswurf der HP-Chefin Carly Fiorina gelassen aufgenommen: "Die Anzeichen waren da, wir haben uns schon öfter gefragt, wie lange sie sich noch halten kann", so der Tenor. In den USA sei Fiorina wohl ein Idol der Wirtschaft gewesen. "In den Ländergesellschaften hatte man an ihren Entscheidungen aber schon immer schwer zu schlucken", so ein Mitarbeiter. Denn bei ihren strategischen Entscheidungen habe sie die Besonderheiten der einzelnen Länder schlichtweg ignoriert: "Wir fühlten uns wie ausgeliefert." Auch Fiorinas Kommunikationsstil kam nicht gut an: Von der Compaq-Übernahme erfuhren die Böblinger Mitarbeiter aus dem Fernsehen, und auch die geplante Zusammenlegung der PC- und Druckersparte erreichte die Medien teilweise schneller als die eigenen Angestellten. Heiß diskutiert wird die Frage, ob jetzt nicht sogar die Druckersparte herausgelöst wird. Wer an der Spitze steht, ist in Böblingen zweitrangig: "Ob Fiorina, Weyman oder ein anderer: Die USA diktieren weiterhin den Kurs."

Mehr zum Thema auf den Seiten 14 und 36

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