Analysten besorgt

Schwache Quartalsergebnisse von Software-Anbietern

12.07.2004
Siebel, Peoplesoft, BMC, Veritas, CA - die Liste der Softwarekonzerne, die gerade mit Umsatz- und Gewinnwarnungen von sich reden machen, ist illuster. Nun richten sich alle Augen auf SAP.

Siebel, Peoplesoft, BMC, Veritas, CA - die Liste der Softwarekonzerne, die gerade mit Umsatz- und Gewinnwarnungen von sich reden machen, ist illuster. Und sie macht Analysten besorgt, ob es sich nicht um eine Abbild dessen handelt, dass sich in den Vereinigte Staaten im Juni generell eine Verschlechterung des Klimas für IT-Investitionen bemerkbar machte. Nun richten sich alle Augen auf SAP: Kann sich das Softwarehaus dem Trend entziehen?

CRM-Spezialist Siebel gab bekannt, er rechne für das abgelaufene zweite Quartal mit einem Umsatz von 301 Millionen Dollar. Analysten waren von einem Umsatz von rund 353 Millionen Dollar ausgegangen. Was die Gewinnzahlen betrifft, legte Siebel keine neue Schätzung vor. Definitive Quartalszahlen wird das Unternehmen am 21. Juli veröffentlichen. Die Lizenzeinnahmen, die einen wichtiger Indikator für das künftige Wachstum markieren, veranschlagt Siebel auf 95 Millionen Dollar. "Eine Enttäuschung", sagte Patrick Walravens, Analyst bei JMP Securities. Er habe Lizenzeinnahmen von 130 Millionen Dollar erwartet.

SAP-Konkurrent Peoplesoft hatte seine Erwartungen für Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal deutlich verringert. Es werde nur noch zwischen 655 Millionen und 665 Millionen Dollar einnehmen, zehn bis 20 Millionen Dollar weniger als prognostiziert. Die Gewinnerwartung je Aktie werde zwischen drei bis fünf Cent betragen Geplant waren zehn bis zwölf Cent je Aktie. Als Schuldigen hat Peoplesoft Oracle ausgemacht: Die negativen Auswirkungen des feindlichen Übernahmeangebots seitens Oracles und das laufenden Kartellverfahrens hätten Kunden abgeschreckt, so Peoplesoft-CEO Craig Conway. Die endgültigen Quartalstzahlen liefert der Softwerker am 27. Juli.

BMC Software, Spezialist für Systems-Management-Tools, warnte, seine Einnahmen im ersten Fiskalquartal des laufenden Geschäftsjahres 2004/05 werden zwischen 318 Millionen und 328 Millionen Dollar statt 345 bis 355 Millionen betragen. Als Gewinn pro Aktie erwarte das Unternehmen lediglich elf bis 14 Cent statt zwölf und 16 Cent. Als Grund gab BMC vor allem verzögerte Kaufentscheidungen von Kunden an. Endgültige Zahlen wird die Company am 27. Juli präsentieren.

Der Speichersoftwareanbieter Veritas erklärte, er rechne für das abgelaufene zweite Quartal 2004 mit Einnahmen zwischen 475 Millionen und 485 Millionen Dollar. Im Juni hatte Veritas noch von 490 bis 505 Millionen Dollar Umsatz gesprochen. Den zu erwartenden Gewinn pro Aktie senkte das Unternehmen von 21 bis 23 auf 17 bis 19 Cent. Veritas-CEO Gary Bloom begründet die Warnung mit dem schwachen US-Lizenzgeschäft zu Quartalsende. Dagegen hätten Europa und der Asien im Plan gelegen. Die endgültigen Ergebn will Veritas am 27. Juli bilanzieren.

Computer Associates (CA) senkte die Umsatzprognose für sein erstes Geschäftsquartal 2004/05 (Ende: 31. Juni) um 35 Millionen auf 830 bis 850 Millionen Dollar. Doch werde man wie angekündigt einen Nettogewinn von fünf bis sieben Cent je Aktie erzielen. Der neue Finanzchef Jeff Clarke machte unter anderem schwache Geschäfte der Servicesparte und der Lizenzabteilung für die Warnung verantwortlich. Die endgültigen Quartalszahlen wird CA am 22. Juli bekannt geben.

Nun warten Analysten drauf, welches Ergebnis SAP für das zweite Quartal vorlegen wird. Das Unternehmen werde sich vom Wettbewerb absetzen, erwarten Analysten. Einige Marktkenner rechnen auch angesichts der schwachen Ergebn der Konkurrenz damit, dass SAP Marktanteile gewonnen haben dürfte. (wl)

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