Schwäbischer IT-Servicespezialist bleibt auf Wachstumskurs

29.04.1999

STUTTGART: Das US-Geschäft bleibt die Achillesferse der Debis Systemhaus GmbH. Dennoch verzeichnete der IT-Dienstleister aus Leinfelden-Echterdingen im abgelaufenen Geschäftsjahr einmal mehr beachtliche Umsatzsteigerungen.Mit Gesamteinnahmen von 4,39 Milliarden Mark verbesserte sich das Debis Systemhaus gegenüber den 3,15 Milliarden 1998 um satte 39 Prozent. Damit lagen die Schwaben nach eigenem Bekunden weit über dem Marktwachstum, das man bei rund 15 Prozent ausmachte. Den größten Umsatzbatzen steuerten wie schon in den Vorjahren die Outsourcing-Aktivitäten mit 2,94 (Vorjahr: 1,94) Milliarden Mark bei. Davon entfielen 1,06 (0,55) Milliarden auf Desktop-Services, die Debis-Systemhaus-Chef Karl Heinz Achinger als eines der IT-Service-Themen schlechthin der nächsten Jahre ansieht. Die Einnahmen mit Softwareprojekten beliefen sich auf 1,24 (1,07) Milliarden Mark, die Beratungsaktivitäten kamen auf 213 Millionen Mark nach 136 Millionen im Vorjahr. Dazu steuerte das SAP-Consulting mit 200 Millionen Mark am meisten bei.

Auslandsumsätze ziehen deutlich an

Fortschritte machte der Servicespezialist 1998 auch in puncto Auslandsgeschäft. Mit 1,1 Milliarden Mark steigerte sich das Debis Systemhaus gegenüber den 557 Millionen Mark vom Vorjahr um 97 Prozent. Allerdings stammt der Löwenanteil der internationalen Umsätze aus den europäischen Aktivitäten - und selbst da sind die Schwaben noch lange nicht flächendeckend vertreten. Handlungsbedarf ist somit angesagt, vor allem da es Achingers erklärtes Ziel ist, Debis Systemhaus zum führenden IT-Dienstleister in Europa zu machen. In diesem Jahr will er in erster Linie das Engagement in Italien, Spanien und Benelux ausbauen. Akquisitionen sollen dabei Schützenhilfe leisten.

Weitgehend brach liegt immer noch das US-Geschäft. 1998 kamen die Schwaben dort auf Einnahmen von neun Millionen Mark. Auch hier sollen Zukäufe von kleineren, lokalen Spezialdienstleistern und/oder Allianzen mit mittelgroßen Service-Anbietern die Tür öffnen. Aktiv werden darf er in dieser Richtung seit November 1998. Da nämlich war die Fusion von Daimler und Chrysler endgültig in trockenen Tücher, wodurch sich der Stuttgarter Automobilriese - und somit auch Debis Systemhaus - des Status entledigte, eine bankbeherrschte Gesellschaft zu sein. Nach amerikanischer Gesetzgebung ist solchen Unternehmen die mehrheitliche Übernahme von US-Gesellschaften untersagt.

Noch aber scheint Achinger nicht fündig geworden zu sein. Allerdings will er nach eigenem Bekunden auf jeden Fall noch in diesem Jahr mit entsprechenden Erfolgsmeldungen aufwarten. "Wir brauchen vernünftige Operations in den USA. Deshalb werden wir nicht auf dem europäischen Festland sitzenbleiben und abwarten." (bk)

Karl Heinz Achinger will Debis Systemhaus zum führenden IT-Dienstleister in Europa machen.

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