US-Börsenaufsicht ermittelt

Schwarze Kassen – SAP-Rivale Oracle im Visier

17.08.2012
Der Software-Konzern Oracle wird nicht müde, auf seinen Konkurrenten SAP einzuhauen, weil Mitarbeiter einer Tochterfirma der Deutschen vor Jahren Daten geklaut hatten. Doch auch im Reich von Oracle finden sich dunkle Flecken.
Keine Peanuts: rund 2,2 Millionen US-Dollar Schmiergeld könnte laut Börsenaufsicht SEC in die Taschen von Oracle-Mitarbeitern geflossen sein.
Keine Peanuts: rund 2,2 Millionen US-Dollar Schmiergeld könnte laut Börsenaufsicht SEC in die Taschen von Oracle-Mitarbeitern geflossen sein.

Der Software-Konzern Oracle wird nicht müde, auf seinen Konkurrenten SAP einzuhauen, weil Mitarbeiter einer Tochterfirma der Deutschen vor Jahren Daten geklaut hatten. Doch auch im Reich von Oracle finden sich dunkle Flecken.
Der SAP-Widersacher Oracle büßt für Verfehlungen von Mitarbeitern in Indien. Nach Überzeugung der US-Börsenaufsicht SEC hatten diese umgerechnet etwa 2,2 Millionen Dollar aus Aufträgen abgezwackt und in schwarze Kassen geleitet. Es habe das Risiko bestanden, dass "diese Mittel für gesetzeswidrige Zwecke eingesetzt werden wie Bestechung oder Veruntreuung", erklärte die SEC am Donnerstag in Washington.

Die Aufseher warfen Oracle vor, dass die firmeninternen Kontrollen zu lax gewesen seien. Die Vorgänge ereigneten sich demnach in den Jahren 2005 bis 2007. Um die Sache aus der Welt zu schaffen, hat der Software-Konzern jetzt eingewilligt, 2 Millionen Dollar (1,6 Mio Euro) zu zahlen. Oracle bestritt die Vorwürfe dabei weder, noch erkannte das Unternehmen sie an - das ist ein übliches Vorgehen bei Vergleichen in den USA.

Oracle habe Kontrollen eingeführt, die zu den besten in der Branche gehörten, erklärte eine Sprecherin. Das Unternehmen habe selbst im Jahr 2007 die Zahlungen aufgedeckt, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. Anschließend habe Oracle die Vorgänge den staatlichen Stellen gemeldet und mit der SEC bei deren Ermittlungen kooperiert. "Den beteiligten Mitarbeitern wurde gekündigt."

US-Behörden verfolgen Korruption auch im Ausland. Gesetzliche Grundlage ist der "Foreign Corrupt Practices Act" oder kurz FCPA. Den langen Arme der US-Justiz bekamen auch schon Daimler und Siemens zu spüren, die wegen fragwürdiger Geschäfte in verschiedenen Ländern zur Kasse gebeten wurden. Daimler zahlte vor zwei Jahren 185 Millionen Dollar, Siemens vor vier Jahren 800 Millionen Dollar an die SEC und das US-Justizministerium.

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