Schwarze Zahlen 2000 bei sehr gedämpften Aussichten

30.08.2001
Ingram Macrotron präsentierte vergangene Woche den Jahresabschluss 2000. Vorstandsvorsitzender Kaack konnte dabei einen Umsatz- und Ertragszuwachs vorweisen. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr lassen sich dagegen nur als sehr zurückhaltend bezeichnen.

Insgesamt bezeichnete Michael Kaack, Vorstandsvorsitzender der Ingram Macrotron Distribution AG, 2000 "als ein Jahr der Konsolidierung" für die Dornacher. Dennoch konnte der Manager positive Ergebnisse für das vergangene Geschäftsjahr vorlegen: Den Umsatz steigerte der Broadliner um 16,6 Prozent auf 5,6 Milliarden Mark, wobei Ingram Macrotron das Vorsteuerergebnis auf 16 Millionen Mark im Vergleich zum Vorjahr 1999 fast vervierfachen konnte. Nach Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen können die Dornacher einen Konzernbilanzgewinn von rund 34,7 Millionen Mark ausweisen.

Österreich und Schweiz legten deutlich zu

"2000 lagen unsere Wachstumsraten noch über dem Marktdurchschnitt. Auch dem Einsatz aller Mitarbeiter ist es zu verdanken, das wir unser Ergebnis im vergangenen Jahr steigern konnten. Im laufenden Geschäftsjahr hat sich allerdings die Situation im Gesamtmarkt, auch durch die allgemeine Konjunkturschwäche, geändert", kommentierte Kaack das Ergebnis. Außerdem wies der Manager darauf hin, dass man bereits 2000 Maßnahmen zur Kosteneinsparung - über interne Reorganisation und Personalabbau - eingeleitet habe (siehe ComputerPartner 23/01, Seite 14). So lief beispielsweise auch das Komponentengeschäft "nur verhalten bis rückläufig": Man habe den Geschäftsbereich bereits aufgelöst und in die Markenabteilung integriert, so Kaack weiter. Als erfreulich bezeichnete er dagegen das Ergebnis der Netzwerk-Distributionstochter Compushack, die nach seinen Angaben über 400 Millionen zum Umsatz des Broadliners beitrug.

Auch die Landesgesellschaften in Österreich und der Schweiz haben 2000 einen guten Job gemacht: Österreich kam auf eine Umsatzsteigerung von 59 Prozent und der Ertrag sei "annähernd positiv", so Kaack. Die Schweiz konnte immerhin 31 Prozent Zuwachs vorweisen.

Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr lässt sich dagegen für den deutschen Markt nur mit "negativ" beschreiben - allerdings teilt Kaack seine Einschätzungen mit den meisten Branchen-Kollegen: "Zwei Hauptfaktoren kommen hier zusammen: Neben der allgemeinen Konjunkturschwäche kommt auch noch eine Absatzstagnation aufgrund der Marktsättigung dazu. Außerdem hatten die Anbieter bereits im zweiten Quartal mit Lagerüberbeständen zu kämpfen und das bei immer weiter sinkenden Margen", resümiert der Vorstandsvorsitzende. Auch die nächsten Jahre, führt Kaack weiter aus, werden von "weiteren Effizienzsteigerungen" geprägt sein.

Die bereits eingeleitete Ausrichtung - "vom IT-Großhändler zum Logistikdienstleister" - werde auch künftig weiter forciert, auch ausgehend vom amerikanischen Mutterkonzern Ingram Micro. Denn "als lokaler Player" habe man in der Distribution heute keine Chancen mehr, die Risiken seien einfach zu groß, begründet Kaack auch den geplanten Rest-Anteilsverkauf der Dornacher an eine Tochter von Ingram Micro.

www.ingram-macrotron.de

www.ingram-micro.com

ComputerPartner-Meinung:

Die Ergebnisse der Ingram Macrotron AG für das Jahr 2000 sind durchaus positiv. Allerdings hatte der Broadliner bereits im vergangenen Jahr stark die Kostenschraube nach unten gedreht. (ch)

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