SCO möchte Geld von professionellen Linux-Anwendern

23.07.2003
Der selbsternannte Herr über alle Unix-Varianten (basierend auf dem Unix-Quellcode System V), der kalifornische Unix-Anbieter SCO, beabsichtigt im Laufe des kommenden Monats, Unternehmen ein Lizenzprogramm für Linux-User (ab dem SMP-fähigen Kernel 2.4; SMP steht für Symmetrisches Multiprozessing) anzubieten. Das "UnixWare support runtime for binary Linux" genannte Programm werde Anwendern und Firmen Rechtssicherheit beim Einsatz von Linux verschaffen, behaupten die Kalifornier. Die speziellen "Unixware-7.1.3"-Lizenzen, die Linux-Anwendern (ab Kernel 2.4) demnächst den legalen Runtime- und Binärbetrieb von Linux ermöglichen sollen, dürften von 700 Dollar für einen Server bis zu über 10.000 Dollar für SMP-Systeme mit bis zu 64 Prozessoren kosten.Ob sich Linux-Anwender auf dieses Lizenzmodell einlassen werden, bezweifeln Experten stark. Zwar beteuerte Chris Sontag, General Manager der "Intellectual Property Division" von SCO, sein Unternehmen werde "ein einfaches und faires Lizenzmodell" anbieten, "das Firmen helfen soll, Linux in einer legal und voll bezahlten Weise einzusetzen und dabei unter dem Schutz der SCO-Rechte zu stehen", doch da das Unternehmen bisher noch keinerlei Nachweis für die Legitimität seines Lizenzanspruches geführt hat, würde das Ansinnen von SCO kaum auf Gegenliebe stoßen. IDC-Analyst Dan Kusnetzky erklärte, dass SCO vielleicht mit einem kurzfristiger Erfolg rechnen könnte, doch er könne sich nicht, "wie SCO auf lange Sicht mit dem Linux-Lager und der gesamten Open-Source-Bewegung zusammenarbeiten soll." Allerdings gibt es auch Experten, die davon ausgehen, dass viele Firmen sich dem SCO-Diktat beugen werden, um künftigen ärger zu vermeiden. Gordon Haff von der Beraterfirma Illuminata meinte zum Beispiel, einige Firmen würden den Lizenzpakt ganz sicher abschließen, einfach um Ruhe zu haben. Gartner-Analyst George Weiss erklärte: "SCO macht wirklich Druck. Die Anwender werden nervös und wissen nicht, was sie tun sollen." Der Analyst wies darauf hin, dass das von SCO geplante Lizenzmodell der Company Milliarden Dollar einbringen könnte, falls sie Recht bekäme. Derweil hat sich SCO, um seiner Milliardenklage gegen IBM juristischen Halt zu geben, sein Recht an dem "Unix System V" vom US Copyright Office verbriefen lassen. Doch Big Blue scheint auch diesen neuen Zug gelassen zu sehen. "Es scheint, als fordere SCO Kunden auf, auf Basis von Behauptungen und nicht Fakten für eine Lizenz zu zahlen", erklärte IBM-Sprecherin Trink Guarino. IBM habe nach wie vor keinen Sourcecode gesehen, der die SCO-Behauptung belegen könnte, das Unix-Copyright wäre verletzt worden.(wl)

Der selbsternannte Herr über alle Unix-Varianten (basierend auf dem Unix-Quellcode System V), der kalifornische Unix-Anbieter SCO, beabsichtigt im Laufe des kommenden Monats, Unternehmen ein Lizenzprogramm für Linux-User (ab dem SMP-fähigen Kernel 2.4; SMP steht für Symmetrisches Multiprozessing) anzubieten. Das "UnixWare support runtime for binary Linux" genannte Programm werde Anwendern und Firmen Rechtssicherheit beim Einsatz von Linux verschaffen, behaupten die Kalifornier. Die speziellen "Unixware-7.1.3"-Lizenzen, die Linux-Anwendern (ab Kernel 2.4) demnächst den legalen Runtime- und Binärbetrieb von Linux ermöglichen sollen, dürften von 700 Dollar für einen Server bis zu über 10.000 Dollar für SMP-Systeme mit bis zu 64 Prozessoren kosten.Ob sich Linux-Anwender auf dieses Lizenzmodell einlassen werden, bezweifeln Experten stark. Zwar beteuerte Chris Sontag, General Manager der "Intellectual Property Division" von SCO, sein Unternehmen werde "ein einfaches und faires Lizenzmodell" anbieten, "das Firmen helfen soll, Linux in einer legal und voll bezahlten Weise einzusetzen und dabei unter dem Schutz der SCO-Rechte zu stehen", doch da das Unternehmen bisher noch keinerlei Nachweis für die Legitimität seines Lizenzanspruches geführt hat, würde das Ansinnen von SCO kaum auf Gegenliebe stoßen. IDC-Analyst Dan Kusnetzky erklärte, dass SCO vielleicht mit einem kurzfristiger Erfolg rechnen könnte, doch er könne sich nicht, "wie SCO auf lange Sicht mit dem Linux-Lager und der gesamten Open-Source-Bewegung zusammenarbeiten soll." Allerdings gibt es auch Experten, die davon ausgehen, dass viele Firmen sich dem SCO-Diktat beugen werden, um künftigen ärger zu vermeiden. Gordon Haff von der Beraterfirma Illuminata meinte zum Beispiel, einige Firmen würden den Lizenzpakt ganz sicher abschließen, einfach um Ruhe zu haben. Gartner-Analyst George Weiss erklärte: "SCO macht wirklich Druck. Die Anwender werden nervös und wissen nicht, was sie tun sollen." Der Analyst wies darauf hin, dass das von SCO geplante Lizenzmodell der Company Milliarden Dollar einbringen könnte, falls sie Recht bekäme. Derweil hat sich SCO, um seiner Milliardenklage gegen IBM juristischen Halt zu geben, sein Recht an dem "Unix System V" vom US Copyright Office verbriefen lassen. Doch Big Blue scheint auch diesen neuen Zug gelassen zu sehen. "Es scheint, als fordere SCO Kunden auf, auf Basis von Behauptungen und nicht Fakten für eine Lizenz zu zahlen", erklärte IBM-Sprecherin Trink Guarino. IBM habe nach wie vor keinen Sourcecode gesehen, der die SCO-Behauptung belegen könnte, das Unix-Copyright wäre verletzt worden.(wl)

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