Scream & shout: "laute" Netzwerkdienste

14.12.2000
Voice-over-IP ist mehr als nur ein Schlagwort - vor allem Kunden, die in neue Gebäude ohne Telekom-Infrastruktur einziehen, dürften für diese neue Technologie empfänglich sein. Entsprechende Lösungen für Service-Provider bietet beispielsweise Net.com.

Mit vorlauten Produktbezeichnungen wie" "scream" (schreien) und shout" (brüllen) möchte Net.com auf sich aufmerksam machen. Der früher unter dem Namen NET bekannte WAN-Spezialist plant, sich nun auch als Infrastrukturlieferant für Service-Provider zu profilieren.

Diese müssen nämlich mit zusätzlichen Services aufwarten, wollen sie gegenüber ihren Mitbewerbern nicht in Rückstand geraten. Zu den am häufigsten genannten weiter gehenden Diensten zählt beispielsweise Voice-over-IP (VoIP). Hierfür bietet Net.com eine Produktfamilie namens "Shout IP" an. Diese VoIP-Gateways fassen die Vermittlung von Anrufen, die Paket-Aggregation und das Netzwerk-Management mit den dazugehörigen Konfigurationsmöglichkeiten in einem ein-zigen System zusammen.

Die bisher bei der IP-Telefonie vermissten Komfortmerkmale wie Pförtnerfunktion oder Rufverteilung sollen in den Netzwerkkomponenten von Net.com bereits integriert sein. Zusätzliche Funktionen wie Rechnunsstellung in Echtzeit übers Web, ein Sprachdialogsys-tem oder eine Zugriffsberechtigungskontrolle sind optional.

Bis dato ist Shout IP in zwei Versionen lieferbar: als "IP 500" oder "IP 1100". In der Basisausstattung vermitteln beide Modelle Gespräche sowohl über IP als auch via TDM (Time Division Multiplexing) - inklusive Kanalbündelung. Optional können Service-Provider deren Nutzung mit Telefonkarten, als Faxgeräte oder Anrufbeantworter zulassen. Auch Dienste wie Anrufweiterschaltung, Rechnungstellung, einfachere Konfiguration und Netzwerk-Management lassen sich einrichten.

Mit den Nachfolgemodellen von Shout IP 500 und 1000 soll auch ein Datentransport über ATM (Asynchronous Transfer Mode) gewährleistet sein. Außerdem sollen die neuartigen Dienste des Signalisierungsprotokolls SS7 angeboten werden. Diese neuen Geräte plant Net.com spätestens Mitte 2001 herauszubringen.

Daten von der Steuerung getrennt

Etwas länger auf dem Markt tummelt sich bereits Net.coms Hauptproduktlinie "Scream". Hierbei handelt es sich um ein Edge Devices zwischen zwei Netzen. Dessen Netzkontrollelement (Network Control Plane, NCP) ist vom Datenbus (Network Data Plane, NDP) physikalisch getrennt, wo-mit die Steuerungseinheit auch geografisch von der Datenebene isoliert werden kann, so dass sich zwischen beiden fast beliebige "one-to-many"- oder "many-to-one"-Konfigurationen realisieren lassen.

Dabei befindet sich das Kontrollelement auf einem Standard-Server mit offenem Betriebssystem, und die mitgelieferte Scream-Software lässt die Anbindung von Quality-of-Service (QoS)-Diensten zu, etwa für einer garantierte Bandbreite bei Übertragungen von Videos. Das Modell "Scream 200" entspricht dem Netzwerkarchitektur-Qualitätsstandard NEBS (Network Equipment Building Sys-tems) Level 3 und kann Daten von bis zu 10 Gbit/s über maximal 62 Ports durchleiten. (rw)

<b>Kurzgefasst</b>

Hersteller: Net.com

Produkt: Scream 200

Produktgruppe: Netzwerkkomponenten

Zielgruppe: lokal agierende Carrier

Verfügbarkeit: ab sofort

Preis: ab 50.000 Dollar

Verkaufsargumente: Wer seinen Kunden zusätzliche IP-basierende Services anbieten möchten, kommt um die Anschaffung von dazugehörigen Management-Lösungen nicht herum.

ComputerPartner-Meinung: Lohnt sich nur als Basis für weitere Komponenten.

Infos: www.net.com

<b>Kurzgefasst</b>

Hersteller: Net.com

Produkt: Shout IP 500 und 1100

Produktgruppe: Netzwerkkomponenten

Zielgruppe: Carrier- und Service-Provider

Verfügbarkeit: ab sofort

Preis: zwischen 45.000 und 75.000 Dollar

Verkaufsargumente: Lohnt sich nur für Service-Provider, die ihren Kunden Voice-over-IP anbieten wollen.

ComputerPartner-Meinung: Überlegenswerte Alternative zu vergleichbaren Lösungen von Cisco, Clarent und Vocaltec.

Infos: www.net.com

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