Seagate: "Die Zeichen für einen Aufschwung mehren sich"

25.09.2003
Da die IT-Branche immer noch schwächelt, ist Festplattenhersteller Seagate auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern. Neben der UE-Branche will der Harddisk-Spezialist in Zukunft auch Hersteller von Spielekonsolen und MP3-Playern mit Festplatten ausstatten.

"Es gibt in der Wirtschaft mehr positive Zeichen als negative", so Brian Dexheimer, Executive Vice President Sales, Marketing, Product-Line-Management und Cus-tomer Service Operations von Seagate. "Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa mehren sich positive Zeichen für einen bevorstehenden moderaten Aufschwung", formuliert er vorsichtig. Zurzeit widme sich Seagate verstärkt dem Einsatz von Festplatten in Notebooks. Dexheimer sieht in diesem Bereich die größten Wachstumschancen im Festplattenmarkt: "2,5-Zoll-Harddisks sind gefragt wie noch nie."

Aber Seagate produziere nicht nur Festplatten für IT-Produkte, auch im Bereich der Unterhaltungselektronik würden die großen Datenspeicher immer wichtiger. Als Beispiel führt Dexheimer die Personal-Videorekorder an, die eine Festplatte zwingend benötigen. Die Frage, warum in den digitalen Videorekordern heute nur kleine Kapazitäten von nur 10 bis 20 Gigabyte eingesetzt werden, beantwortet er so: "Erstens sind solche Festplatten um vier bis fünf Dollar billiger, und zweitens wollen die Hersteller dieser Geräte keine zu großen Kapazitäten. Denn sonst könnten zu viele Filme auf der Harddisk gespeichert werden, was den Filmgewaltigen ein Dorn im Auge ist." Als weitere Einsatzgebiete von Festplatten sieht Dexheimer den Konsolen- und MP3-Player-Markt. "Bald wird es keine Spielekonsolen ohne Festplatten geben", prophezeit er. "Und zumindest bei den besseren MP3-Playern wird eine Festplatte Pflicht".

Festplatten in Autos wird es auch in Zukunft geben, doch dafür muss zuerst noch eine Menge technischer Probleme gelöst werden, so Dexheimer weiter. Eine besondere Schwierigkeit stellt dabei der große Temperaturbereich dar. Gerade niedrige Temperaturen mögen Festplatten wegen der Kondensation winziger Wassertröpfchen auf dem Datenträger überhaupt nicht. Das Absorbieren von Stößen, wie sie beim Autofahren immer auftreten, sei kein großes Problem. "Das ist mit heutiger Technologie schon zu machen", verspricht Dexheimer.

An der Schnittstelle SATA (Serial ATA), die zurzeit nur für Festplatten konzipiert ist, werden in Zukunft auch andere Geräte andocken können. "Im Frühjahr 2004 will Intel diese Schnittstelle auch CD- und DVD-Laufwerken zugänglich machen", erklärt Dexheimer. "Damit wird über kurz oder lang die parallele IDE-Schnittstelle aus dem Desktop verschwinden", glaubt er.

www.seagate.de

ComputerPartner-Meinung

Mit dem Einsatz von Festplatten in UE-Geräten eröffnet sich ein weites Betätigungsfeld für die Hersteller. Denn im Gegensatz zu IT-Produkten stehen in jedem Haushalt mindestens ein Fernseher und ein Videorekorder. Und wenn die alle eine Harddisk benötigen, brauchen sich Festplattenhersteller um ihre Zukunft keine Sorgen mehr machen. (jh)

Zur Startseite