Seagate Software IMG: "Am Ende vom Anfang"

03.06.1998

LONDON: Wer sich bei den diversen Units, Unterabteilungen und ausgegliederten Geschäftsbereichen bei der Seagate Software nicht auskennt, befindet sich in guter Gesellschaft. Doch trotz diverser Wirrnisse verdienen die Anbieter der weichen Ware in Europa eine Menge Geld.

David Brocklebank winkt verständnisvoll ab, wenn er auf die immer noch recht bizarr anmutende Struktur der Seagate Software oder den mangelhaften Bekanntheitsgrad der Organisation im deutschen Markt angesprochen wird. Der Marketingmanager der "Seagate Software IMG EMEA" kann ein Lied davon singen, daß die meisten Kunden zwar die Produkte kennen, sie aber immer noch nicht mit Seagate in Verbindung bringen. Deshalb zur Orientierung: Die Seagate Software Information Management Group entstand aus der Fusion von Crystal Services und Holistic Systems. Die deutsche Niederlassung hat ihren Sitz in Eschborn bei Frankfurt. Zur Produktpalette gehören beispielsweise Crystal Report, Crystal Info, Crystal 101 Reports für Microsoft BackOffice oder Holos - jeweils mit "Seagate" vorne im Produktnamen.

In Europa verbuchte die IMG allein im letzten halben Jahr einen Umsatzzuwachs von 75 Prozent, Deutschland und Frankreich liegen dabei in vorderster Linie. Das Unternehmen, so versichert Brocklebank, arbeite profitabel, genaue Zahlen darf er allerdings nicht nennen. Nun fährt der Softwarehersteller seine Umsätze aber zu "75 Prozent über den direkten Kanal" ein, wie der Marketier zugibt. Das soll sich in Zukunft relativieren, das nächste Ziel heißt ein "Halbe-Halbe"-Verhältnis zwischen direktem und indirektem Vertrieb. Die Ernennung von Actebis zum Partner zeige schon in diese Richtung, so der Brite.

Außerdem sucht die deutsche Niederlassung derzeit dringend Value Added Reseller für seine Crystal-Systeme, die über ausreichend Know-how verfügen, auch den Support für die Produkte übernehmen zu können. Details oder genaue Profile gibt es derzeit noch nicht, Interessenten können sich aber an Otto Neuer, den Regional Channel Manager in der Münchener Niederlassung wenden.

"Wir befinden uns derzeit praktisch am Ende der Anfangsphase", beschreibt Brocklebank die Situation des Unternehmens. "Wir haben einen guten Anfang hingelegt - aber jetzt sollten wir durchstarten." Dazu gehören auch diverse Marketingaktivitäten - auch und vor allem für den indirekten Kanal. "Für diesen Vertriebsweg ist in der Regel zweimal soviel Geld nötig, wie für das Marketing beim Direktvertrieb", schätzt der Verwalter des Werbebudgets. (du)

David Brocklebank, Marketingmanager der Seagate Software IMG EMEA, will auch den indirekten Kanal pflegen.

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