IP-Anonymisierung

Sechs Irrtümer über den Schutz der Privatsphäre im Internet



Andreas Th. Fischer ist freier Journalist im Süden von München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur bei verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany, com! professional und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen IT-Security,  Betriebssysteme, Netzwerke, Virtualisierung, Cloud Computing und KI. Über diese Themen schreibt er auch für Smokinggun.de.

Irrtum 2: Privatsphäre im Internet? Brauche ich nicht!

Dieser Punkt wird immer wieder heiß diskutiert. eBlocker formuliert es so: "Wer auf offener Straße seine Krankheiten herausposaunt, der Kreditbank freimütig über seine Spielleidenschaft berichtet oder auf jeder Party frisch von der Leber jedem seine sexuellen Neigungen auf die Nase bindet, kann getrost auch im Web auf Privatsphäre verzichten." Alle anderen Menschen sollten lieber auf der Hut sein. Inzwischen lauere eine "riesige Industrie auf im Web unbemerkt preisgegebene Surfprofile jedes Einzelnen".

Nach Ansicht von eBlocker ist Online-Werbung nur die Spitze des Eisbergs. Im Verborgenen passiere weit mehr als viele Internet-Nutzer ahnen.
Nach Ansicht von eBlocker ist Online-Werbung nur die Spitze des Eisbergs. Im Verborgenen passiere weit mehr als viele Internet-Nutzer ahnen.
Foto: eBlocker

Die gesammelten Daten würden ausgewertet und zu detaillierten Persönlichkeitsprofilen verdichtet. Jeder Besuch im Internet hinterlasse zahlreiche Spuren. So könnten Seitenbetreiber allein schon durch die IP-Adresse den ungefähren Wohnort sowie die Internet-Bandbreite erfahren.

Irrtum 3: Ad-ons wie Ghostery und Adblock reichen als Schutz

Nach Ansicht von eBlocker ist diese Aussage nur zum Teil richtig. Es stimme zwar, dass derartige Browser-Erweiterungen Tracker, Cookies und Social-Media-Schaltflächen blockieren, aber eben nur für den Browser und nicht für den gesamten PC oder gar für andere internetfähige Endgeräte im Heimnetz. Das Unternehmen kritisiert außerdem, dass sich manche dieser Erweiterungen selbst als "Datenschleudern" entpuppt hätten, die zwar viele Tracker blockieren, aber selbst fleißig Daten sammeln und an Werbefirmen verkaufen.

Irrtum 4: Anonymes Surfen ist langsam

Nach Aussage von eBlocker trifft dies auf das Tor-Netzwerk durchaus zu, weil Anfragen dort über mehrere Proxy-Server laufen, bis sie beim Empfänger landen. Das mache den Dienst zwar sicher, über nahezu unbrauchbar für den täglichen Einsatz. Stattdessen empfiehlt eBlocker kommerzielle VPN-Dienste (Virtual Private Networking). Wenn dort genügend Bandbreite zur Verfügung stehe, liege die Geschwindigkeit nahe am gewohnten Maximaltempo der Internetleitung.

Irrtum 5: Das Tor-Netz = Darknet

Über das Tor-Netzwerk sei zwar der Zugang zum Darknet möglich, aber nicht zwingend vorgegeben. Stattdessen könne das Anonymisierungsnetz auch dazu genutzt werden, um unerkannt im normalen Internet zu surfen. Darüber hinaus gebe es Mittel und Wege, den Zugang zum Darknet zu blockieren. So erlaube zum Beispiel der eBlocker Pro keinen Zugriff auf diesen Teil des Tor-Netzes. Wer trotzdem hinein wolle, müsse diese Schranke aktiv umgehen.

Irrtum 6: Anonym surfen und der Schutz der Privatsphäre im Internet sind kompliziert

Wer tatsächlich jedes einzelne internettaugliche Gerät im Heimnetz anonymisieren wolle, der steht laut eBlocker vor einer nahezu unlösbaren "Mammut-Aufgabe". Einfacher mache es die von dem Unternehmen angebotene Lösung. Der kleine Kasten schütze das Online-Verhalten aller Endgeräte im LAN und WLAN, also auch Tablets, Smart-TVs, Spielekonsolen und Iot-Geräte (Internet of Things). Für diese gebe es bislang kaum Möglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre. Eine optionale IP-Anonymisierung lasse sich zudem entweder über Tor oder einen VPN-Dienst realisieren.

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