Security-Gipfel in Tirol

25.05.2007
Der österreichische Sicherheitsspezialist Phion hatte zur "Gipfelkonferenz" in den hoch gelegenen Tiroler Bergort Alpbach geladen. Auf der Agenda standen auch Channel-News.

Von Alexander Roth

Knapp 400 Besucher aus der deutschen und österreichischen IT-Security-Branche waren dem Ruf von Phion in den Tiroler Bergort Alpbach gefolgt. Es war nicht nur die attraktive Region, die die enorme Teilnehmerzahl anzog: Der IT-Security-Hersteller hatte wie schon im Vorjahr, als etwa 350 Personen kamen, die Agenda mit prominenten Gastrednern und informativen Technikpräsentationen gespickt.

Rasantes Wachstum in Deutschland

Dabei richtete sich Phion, dessen Portfolio sich mittlerweile von Connectivity-Lösungen bis hin zu Endpoint-Security-Produkten erstreckt, vor allem an Reseller: Allein aus Deutschland, wo das Unternehmen seine Lösungen über rund 30 autorisierte Systemhäuser vertreibt, kamen etwa 100 interessierte Channel-Partner nach Tirol angereist.

Eine der wichtigsten Neuigkeiten für sie: Phion wird seine Lösungen neben Ectacom aus Taufkirchen bei München wieder über einen zweiten deutschen Distributionspartner vertreiben, nachdem einer der bisherigen Distributionspartner, die Esesix GmbH, im Herbst vergangenen Jahres Konkurs ging. Der auserwählte neue Security-Distributor ist Infinigate: Der VAD aus Oberhaching bei München führt ab sofort die gesamte Produktpalette von Phion in Deutschland und Österreich. Infinigate-Geschäftsführer Andreas Bechtold kam persönlich nach Alpbach angereist, um sich dem Hersteller und anwesenden Wiederverkäufern vorzustellen.

"Für uns ist das neue Distributionsabkommen von weitreichender Bedeutung", äußerte sich Phion-Geschäftsführer und Firmengründer Wieland Alge gegenüber ChannelPartner. Es sei "höchste Zeit" gewesen, die deutschen Vertriebskanäle auszubauen, betonte Alge mit Hinweis auf das rasante Wachstum seines Unternehmens.

So verdoppelte sich der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr, das im März 2007 endete, nach Firmenangaben auf 5,6 Millionen Euro. "Und ich erwarte keine Verlangsamung des Wachstums", sagte Alge und verwies darauf, dass Phion dabei einen beachtlichen Teil seines Umsatzes in Deutschland erziele.

Der Hersteller, der aktuell knapp 60 Mitarbeiter beschäftigt und rund 400 Kunden beliefert, hatte in der jüngeren Vergangenheit zweimal auf sich aufmerksam gemacht. So übernahm das Unternehmen erst vor ein paar Wochen den Wiener Client-Security-Spezialisten Securebox und konnte kurz danach mit der deutschen Schenker AG einen prominenten Referenzkunden gewinnen.

Alge betonte, dass sich sein Unternehmen trotz der Übernahme eines SMB-Spezialisten nicht neu ausrichten wolle und etwa Low-End-Appliances auf den Markt bringen werde. Erklärtes Unternehmensziel sei es nach wie vor, Enterprise-Lösungen zum Schutz der Unternehmenskommunikation anzubieten. Die Kundengröße sei dabei egal.

Mit der Netfence-Appliance-Reihe liefert Phion eine UTM-Lösung für Netzwerk-Gateways, die aber auch eingesetzt werden kann, um kabellose und UMTS-IT-Umgebungen zu errichten. Entsprechend bieten die Geräte VPN-, Mail- und Proxy-Funktionalitäten. Auf der Konferenz demonstrierte der Hersteller, wie sich die Geräte in einem Endpoint-Sicherheits-Szenario einsetzen lassen: Mit der neuen Version von Netfence ist es nun möglich, über eine zentrale Managementplattform individuell steuerbare Client-Firewalls im Netzwerk zu installieren. Entsprechende Technikvorträge erfreuten sich des großen Andrangs, die Schilderungen der Erfolgs-Stories der Endkunden waren dagegen weniger gut besucht.

Inhaltlicher Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt von Gastredner Ant Allan, dem Vicepresident Research und IT-Security-Spezialisten von Marktforscher Gartner. Vier Kernprozesse seien für eine gefestigte IT-Sicherheit unerlässlich und steigerten die Effizienz in Unternehmen: das Management von Schwachstellen, der Schutz vor Eindringlingen, die Kontrolle des Zugangs zum Netzwerk sowie das Identitäts- und Zugangsmanagement, so Allen. Bislang sind zwar aus seiner Sicht lediglich zehn Prozent aller Firmen in allen Punkten mit einem hohen Level an IT-Sicherheit ausgestattet, dieser Anteil werde sich aber bis 2008 auf 20 Prozent erhöhen.

Marktführer in Luxemburg

Trotz des vollen Programms blieb Platz für Spaß: An beiden Veranstaltungsabenden floss österreichisches Bier, und auch ohne ein solches getrunken zu haben, verriet Phion-Chef Alge, dass er trotz aller Wachstumspläne eigentlich zufrieden sein könne, denn: "In Luxemburg sind wir schon Marktführer."

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