Seghorn: Landkarte der privaten Pleiten

24.11.2005
Nirgends werden pro 100.000 Einwohner so viele Insolvenzverfahren Natürlicher Personen eröffnet wie in den Stadtkreisen Delmenhorst, Pirmasens und Wilhelmshaven.

Die Stadtkreise Delmenhorst (Niedersachsen) und Pirmasens (Rheinland-Pfalz) weisen deutschlandweit die höchste Quote an Insolvenzverfahren Natürlicher Personen auf. Während bundesweit in den ersten neun Monaten diesen Jahres durchschnittlich 94 Insolvenzverfahren pro 100.000 Einwohner (plus 28,8 Prozent gg. Vorjahreszeitraum) eröffnet wurden, waren es in Delmenhorst mit 418 und Pirmasens mit 374 jeweils rund viermal so viel.

Auf den weiteren Plätzen folgen die Stadtkreise Wilhelmshaven (Niedersachsen) mit 290, Rostock mit 268 und Neubrandenburg mit 245 Pleiten pro 100.000 Einwohner. Das geht aus der neuen bundesweiten Insolvenz-Landkarte hervor, die die Bremer Firma Seghorn Inkasso jetzt vorgestellt hat.

Weitere Ergebnisse: Im Vergleich zum Vorjahr sind zwar Veränderungen im Detail zu verzeichnen, insgesamt bleiben die einzelnen Landkreise aber fast immer dort, wo sie auch im Vorjahr platziert waren: So finden sich unter den Negativ-Top 25 bereits 17 Kreise, die hier auch 2004 genannt wurden. Auf dem positiven Top 25-Bereich der Skala konnten sich immerhin 13 Kreise positionieren, die auch im vergangenen Jahr bundesweit zu den Verwaltungseinheiten mit der niedrigsten Quote an Insolvenzen gehörten.

Ranking ermöglicht Analyse des Insolvenzgeschehens auf Kreisebene

Besonders auffällig ist die hohe Quote der Insolvenzen in manchen Regionen Niedersachsens: Während Niedersachsen im Vergleich mit den anderen Bundesländern mit einem Durchschnitt von 100 Verfahren pro 100.000 Einwohner im vergangenen Jahr nur auf dem vierten Platz lag, verschlechterte sich das Land mit 129 Pleiten nun gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland auf Platz zwei hinter Bremen, das 140 Fälle meldete.

Unter den zehn Schlusslichtern der bundesweiten Tabelle finden sich diesmal vier Kreise aus Niedersachsen. Außer Delmenhorst und Wilhelmshaven gehören noch Holzminden (216 / Platz 7) und Celle (206 / Platz 9) zu den von den Insolvenzen Natürlicher Personen besonders stark betroffenen Regionen.

Die bundesweit geringste Quote findet sich dagegen im hessischen Vogelsbergkreis und im Landkreis Freudenstadt (Baden-Württemberg) mit jeweils 30 Verfahren pro 100.000 Einwohner. Knapp dahinter liegen mit 32 Fällen der Vorjahresbeste Olpe (Nordrhein-Westfalen) und der Hohenlohekreis (Baden-Württemberg). Auffällig ist, dass unter den zehn Landkreisen mit der geringsten Quote allein vier in Bayern liegen. Es sind die Landkreise Ebersberg (33 / Platz 435), München (34 / Platz 434) sowie Neumarkt i.d. OPf. und Main-Spessart (36 / Platz 433 beziehungsweise 431).

Mit 94 Verfahren pro 100.000 Einwohner liegen die Landkreise Offenbach und der Unstrut-Hainich-Kreis sowie die Stadtkreise Köln und Wiesbaden genau im deutschen Durchschnitt.

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