Seghorn: Landkarte der privaten Pleiten

24.11.2005

Spitze des Insolvenzberges noch nicht erreicht

Insgesamt stieg die Zahl der Insolvenzen Natürlicher Personen in den ersten drei Quartalen 2005 gegenüber dem Vorjahr um 28,8 Prozent von 59.813 auf 77.643 Fälle. Für das Gesamtjahr 2005 erwarten die Seghorn-Statistiker einen Anstieg auf rund 106.500 Insolvenzen. "Damit dürfte aber die Spitze des Insolvenzberges leider immer noch nicht erreicht sein. Wir gehen zwar davon aus, dass die Steigerungsraten gegenüber den vergangenen Jahren zurückgehen, aber wir rechnen trotzdem für 2006 auf Bundesebene nochmals mit einem Plus von 22 Prozent. Wenn diese Prognose so eintritt, werden wir Silvester nächsten Jahres mehr als 130.000 Insolvenzen Natürlicher Personen melden müssen", erläutert Seghorn-Geschäftsführer Stephan Jender die Entwicklung.

Arbeitslosigkeit ist nicht die alleinige Ursache für die Pleite

Zum weiteren Anstieg der Verfahrenszahl trug und trägt nach Jenders Meinung weiterhin vor allem der sehr einfache Zugang zur Restschuldbefreiung bei. Hinter jeder Insolvenz verberge sich jedoch eine längere Geschichte. Die eigentlichen Ursachen für die Überschuldung sowie die regionalen Unterschiede der Insolvenzhäufigkeit sind nach den Erfahrungen der Seghorn-Spezialisten bisher nur wenig untersucht worden. Das Unternehmen kündigte an, hierzu in Kürze eingehende Untersuchungen vorzustellen.

Einen Trend zeigte Seghorn-Geschäftsführer Jender jedoch bereits auf: "Klar ist, dass Arbeitslosigkeit und der damit verbundene Rückgang an verfügbarem Einkommen oftmals ein entscheidender Aspekt auf dem Weg zu einer steigenden Verschuldung ist, aber er ist selten der einzige Grund für das finanzielle Scheitern. Hierzu führt meist erst die tiefgreifende Änderung der Lebenssituation, beispielsweise durch den kompletten Wegfall eines Einkommens als Folge einer Scheidung, einer Trennung, eines Todesfalles oder aber die Aufgabe des Arbeitsplatzes nach der Geburt eines Kindes."

Als eines der größten Inkasso-Unternehmen Deutschlands bearbeitet die Seghorn Inkasso GmbH in Bremen derzeit mehr als eine Million Inkassoaufträge. Das Unternehmen ist in fast jedem vierten Verbraucherinsolvenzverfahren als Vertreter von Gläubigern beteiligt. (mf)

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