Der Wirtschaftssektor Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ist schon jetzt für ebenso viel CO2-Ausstoß verantwortlich wie die Luftfahrtindustrie - wächst aber deutlich schneller. Ein Server verursacht dabei so viel CO2-Emission wie ein geländegängiges Sports Utility Vehicle (SUV). Die meisten IT-Verantwortlichen sind sich der Umweltbelastung ihrer Betriebe aber gar nicht bewusst. Das sind die Ergebnisse der aktuellen Studie "An Inefficient Truth" der britischen Umweltorganisation Global Action Plan.
Einen direkten CO2-Ausstoß wie Fahr- oder Flugzeuge haben Computer zwar in der Regel nicht. Doch sie haben einen "Carbon Footprint", eine Auskoppelung aus dem allgemeinen ökologischen Fußabdruck. "Korrekt umgesetzt ist der 'Carbon Footprint' der Fußabdruck in Zusammenhang mit Energieverbrauch nicht nur im Betrieb, sondern auch in der Herstellung und Entsorgung", erklärt Wolfgang Pekny, Geschäftsführer der Plattform Footprint . Oft werde aber nur die im Betrieb verursachte CO2-Emission mit dem Term bezeichnet.
Die Studie von Global Action Plan bezieht sich auf einen jährlichen Carbon Footprint. Die zusammengetragenen Ergebnisse verschiedener Wissenschaftler sind alarmierend: Mit über einer Milliarde Computern weltweit ist IKT für rund zwei Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Das entspricht in etwa dem Anteil der Luftfahrtindustrie, welche die IKT-Branche durch stärkeres Wachstum aber bald als Umweltsünder überflügeln könnte. Prägnant ist auch der Vergleich eines mittelgroßen Servers, der den gleichen "Carbon Footprint" wie ein Familien-SUV mit einem Verbrauch von einer Gallone pro 15 Meilen (annähernd 20 Liter pro 100 Kilometer) hat. Das liegt auch daran, dass Server ebensoviel Energie für Kühlung wie für den Betrieb verbrauchen. "Serveranlagen sollten in dieser Hinsicht effizienter gekühlt werden", meint dazu Pekny.