Server unter Kontrolle

11.07.2007
Von Klaus Rumsauer
Wenn es um Server geht, führt das Thema Server-Management oft ein Schattendasein. Dabei macht die Verwaltung mittlerweile einen Großteil der Gesamtkosten aus.

Wo steckt beim IT-Betrieb das wahre Sparpotenzial? Die Antwort der Analysten von IDC ist klar: Nach ihren Erhebungen verschlingen Betrieb, Wartung und Management rund 65 Prozent aller IT-Budgets, Migrationen und Updates schlagen mit 25 Prozent zu Buche, und für Neuanschaffungen bleiben lediglich 10 Prozent der Ausgaben übrig (Quelle: IDC/Alinean 2006). Daher sollten Unternehmen bei der Auswahl neuer Server nicht nur die reine Hardware, sondern auch die entsprechenden Management-Tools unter die Lupe nehmen.

Die Basis des Managements bildet die Erfassung der Parameter jedes einzelnen Servers. Dies erfolgt in der Regel über Tools, die im Lieferumfang vieler Server bereits enthalten sind.

Damit lassen sich grundlegende Konfigurationen vornehmen, Leistungsdaten auslesen und Systemdiagnosen vornehmen. Bei Servern, die Integrated Lights-Out (ILO) unterstützen, sind diese Funktionen auch per Fernwartung möglich. Insbesondere bei kleinen Unternehmen oder Filialen ohne eigenen Administrator vor Ort ermöglicht dies eine effiziente Verwaltung per Fernzugriff. Für Storage-Server stehen zudem häufig spezialisierte Managementwerkzeuge zur Verfügung, mit denen sich darüber hinaus auch Aufgaben wie das Ressourcenmanagement der Speicherkapazitäten vornehmen lassen.

Alles auf einen Blick

Um beim Einsatz mehrerer Server nicht die Parameter jedes Servers einzeln abrufen zu müssen, sollten sich die eben beschriebenen Tools in eine übergeordnete Managementsoftware einbinden lassen. Dort sehen Administratoren in einer einheitlichen Konsole alle wichtigen Daten der verwalteten Systeme auf einen Blick und können beispielsweise Lastverteilungen zwischen einzelnen Systemen steuern. Zudem lassen sich mögliche Kapazitätsengpässe häufig bereits im Vorfeld erkennen und beheben (zum Beispiel durch entsprechende Ressourcenzuweisungen bei Lastspitzen). Auch die Fehlererkennung und -behebung, das Patch-Management oder das Asset-Management lassen sich über solche Werkzeuge zentral steuern. Zudem sorgen sie für mehr Effizienz bei der Virtualisierung: Ausgewählte Werkzeuge ermöglichen nämlich auch die einheitliche Verwaltung und Steuerung von virtuellen Maschinen.

Idealerweise sind derartige Lösungen modular aufgebaut und unterstützen nicht nur die Implementierung, Verwaltung und Optimierung von Servern, sondern über zusätzliche Module auch das Management von anderen Komponenten. So ermöglicht beispielsweise der HP Systems Insight Manager (SIM) auch die Einbindung von Clients, Speichersystemen, Druckern oder der Stromversorgung - und zwar über ein und dieselbe Konsole.

Bei Infrastrukturen in großen Unternehmen bietet sich zudem die Einbettung in übergeordnete Software an, die Funktionen wie zum Beispiel das IT-Service-Management nach ITIL (IT Infrastructure Library) oder das Identity-Management ermöglicht.

Worauf Unternehmen achten müssen

Bei der Wahl der Hardware und der damit verbundenen Management-Tools ist es von Vorteil, wenn diese auf Industriestandards basieren und über standardisierte Schnittstellen verfügen. Dies erleichtert nicht nur die Integration, sondern auch die einheitliche Verwaltung heterogener Infrastrukturen unter einer einzigen Oberfläche. Auch die Anbindung an übergeordnete Management-Instanzen ist dadurch leichter möglich. Ein weiterer Aspekt ist der modulare Aufbau von Management-Tools: Dadurch lassen sich bei Bedarf zusätzliche Funktionen kostengünstig und ohne großen administrativen Aufwand zu den bereits bestehenden Lösungen hinzufügen.

Das Ziel: einheitliches Infrastrukturmanagement

In vielen Betrieben sind bislang Server- und Storage-Management getrennt. Dreh- und Angelpunkt eines Konzeptes für das einheitliche Management der gesamten Infrastruktur ist daher die Konsolidierung in einer zentralen und integrierten Plattform, die als Basis für sämtliche Management-Tools dient. Diese hält grundlegende Funktionen für das Hardwaremanagement bereit - gleich ob für Server- oder Speichersysteme wie Storage-Server und Disk Arrays.

Die Vorteile beschränken sich dabei nicht nur auf den geringeren Aufwand für die reine Hardwareadministration, sondern auch darin, dass mit einer solchen Struktur die Grundlage für weitergehende Dienste und Funktionen gelegt wird.

Fazit: Bereits bei der Wahl einzelner Komponenten, wie zum Beispiel Server und der Management-Tools, können IT-Verantwortliche die Weichen hin zu einer einheitlichen und somit effizienten Verwaltung ihrer IT stellen. Und somit dafür sorgen, dass die Analysen von IDC zum Aufwand für das IT-Management zumindest für ihre Unternehmen nicht gelten.

Zur Startseite