Fujitsu Siemens

Server-Virtualisierung: zehn typische Fehler

14.02.2008
Virtualisierung von Servern ist in aller Munde. Doch wie immer in der IT: Fehler sind schnell gemacht. Wie Sie diese vermeiden können, erläutert Günther Aust von FSC.

Durch Virtualisierungsstrategien lassen sich vorhandene Server-Ressourcen besser auslasten und Kosten einsparen. Die Entkoppelung der Applikationen und des Betriebssystems von den physischen Systemen macht flexibler. Um diese Vorteile uneingeschränkt nutzen zu können, sollten einige typische Fehler bei der ServerVirtualisierung vermieden werden:

Der Autor

Günther Aust

ist Produkt Manager für Infrastruktur-Produkte bei Fujitsu Siemens Computers.

1 Ungebremste Zunahme von virtuellen Maschinen (VM)

Durch Virtualisierung nimmt die Komplexität von IT-Architekturen aus der Perspektive des Systemmanagements ab. Während die physischen Systeme reduziert werden, erhöht sich auf der anderen Seite sehr oft die Anzahl der virtuellen Instanzen. Eine neue VM ist nur einen Mausklick entfernt! Alle virtuellen Maschinen müssen jedoch verwaltet, gewartet und gepflegt werden. Daher sollten klare Regeln für die Bereitstellung neuer VMs definiert werden, um deren ausuferndes Wachstum zu verhindern.

2 Unzureichende Workload-Analyse

Oft wird die Ist-Situation nicht präzise analysiert. Wichtig ist es, im Vorfeld von Virtualisierungsprojekten herauszufinden, welche realen Systeme sich überhaupt virtualisieren lassen und welche Betriebsmittel sie in der realen Welt benötigen. In einem zweiten Schritt wird dann ermittelt, welche Ressourcen diese Systeme in einer virtualisierten Umgebung erfordern. In dieser Phase ist äußerste Sorgfalt der Schlüssel zu einem erfolgreichen Virtualisierungsprojekt.

Der Administrator als Super Super User: Feste Regeln und die Ein-haltung des Vieraugenprinzips sind angesagt.
Der Administrator als Super Super User: Feste Regeln und die Ein-haltung des Vieraugenprinzips sind angesagt.

3 Heterogenität der Plattform

Häufig ist die Plattform, auf der virtualisiert werden soll, durch uneinheitliche Systeme, Komponenten und Treiber gekennzeichnet. Umgebungen, die hinsichtlich Storage-, Netzwerk- und Server-Architektur eine gewisse Homogenität aufweisen, sind jedoch bezüglich Installation, Wartung und Pflege wesentlich einfacher zu managen als heterogene Plattformen. Auch setzen manche Funktionen des Hypervisors eine gewisse Homogenität voraus (beispielsweise VMotion).

4 Nichtbeachtung von betriebswirtschaftlichen Aspekten

Oft werden bei Virtualisierungsprojekten allein technische Aspekte berücksichtigt. Es wird analysiert, welche Ressourcen die zu virtualisierenden Systeme im Schwerpunkt benötigen: Manche erfordern einen gro-ßen Arbeitsspeicher, andere benötigen eher leistungsfähige Prozessoren. Verschiedene Klassen von Applikationen werden dann zusammen auf einem Server konsolidiert, damit die verfügbaren Ressourcen gleichmäßig ausgelastet sind. Wichtig ist es hier, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu kennen und zu berücksichtigen. Kommunizieren etwa bestimmte VMs in hohem Maße miteinander, ist es sinnvoll, beide Systeme auf einem physikalischen Server laufen zu lassen. So ist für Applikationen, die betriebswirtschaftlich zusammenwirken, ein sinnvoller Mix zu ermitteln, über den festgelegt ist, wie sie gruppiert und auf dem Server verteilt werden können. IT-Unternehmen wie FSC unterstützen hier mit ganzheitlichen Lösungs- und Beratungskonzepten.

5 Mangelnde Planung beim Einsatz von VMotion

Die VMotion-Technologie von VMware erlaubt es, eine komplette virtuelle Maschine im laufenden Betrieb unverzüglich von einem Server auf einen anderen zu verschieben. Sinnvolle Kombinationen von Applikationen auf einem Server dürfen aber nicht durch den Einsatz dieser Technologie zerrissen werden. Vielmehr muss die Planung berücksichtigen, dass komplette Gruppierungen dem VMotion-Prozess unterzogen werden. Auch hier ist eine homogene Hardwarelandschaft entscheidend.

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