Der CP-Querschläger

Servus, Service und die Dienstleistung

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Warum zwischen Sklaven und Dienstleistern heutzutage kaum ein Unterschied ist, verdeutlicht unser "schreibender Fachhändler".
"Ein Diener war immer schlechter bezahlt als der Herr."
"Ein Diener war immer schlechter bezahlt als der Herr."

Passend zur CP-Umfrage "Hardware? Software? Alle reden nur noch von Services. Wie sieht es bei Ihnen aus?" (Abstimmung ansehen) hat sich auch der "Querschläger" seine Gedanken gemacht:

Von der Steinzeit bis zur Industriegesellschaft betrachtet, werden die Epochen der Gesellschaftsformen immer kürzer. Ob die Dienstleistungsgesellschaft vor, danach oder mit der Informationsgesellschaft daherkommt, muss erst noch abgewartet werden. Eines stand zumindest bisher fest: Der Diener war immer schlechter bezahlt als der Herr.

Insofern wird die Dienstleistungsgesellschaft eine Armutsgesellschaft werden. Ob im Industrie- oder Informationszeitalter, bei Griechen, Römern oder zuletzt in der jüngeren amerikanischen Geschichte: Der Servus war ein Diener, schlimmstenfalls auch noch Sklave.

Deshalb ist es leicht nachvollziehbar, dass Dienste, ob von Sklaven oder Freien verrichtet, nicht viel wert sind und schon gar nichts kosten dürfen. Ob Zustell-, Reinigungs-, Pflege- oder Schutzdienste – dort, wo der größte Bedarf besteht, muss mit Armutslohn gerechnet werden.

Diener, oder neudeutsch "Personal", werden als Kostenfaktor betrachtet, nicht als Wirtschaftsmacht. Ein großer Fehler, denn wenn eine Gesellschaft so wohlhabend sein möchte, dass sie sich mehrheitlich aus Service finanzieren will, müssen diese Arbeiten so gut bezahlt werden, dass auch die Dienstleister sich Service leisten können.

Ein Putzmann oder eine Wachfrau muss zum Beispiel genug Geld verdienen, um sich Pflege- oder Botendienste kaufen zu können. Wenn die globalistische Industriegesellschaft versucht, sich ein Prekariat für die Oberschicht zu halten, wird es ihr ergehen wie einst den Feudalherren vor der Aufklärung: Guillotine!

Arbeitslosigkeit und Lohndumping zwingen zwar viele zu schlecht bezahlten Diensten – aber wie lange? Die Verarmung der öffentlichen Hand, sogar ganzer Länder (Hellas) ist mehr als nur Anzeichen. Wer viel verdient, zahlt viel Steuern und kauft mehr. Das gilt es anzuschieben, um die Abwärtsspirale umzudrehen. Dann sind wir bereit für die Dienstleistungsgesellschaft!

Mein Fazit: Wer kein Geld verdient, kann auch keines ausgeben. Weder für Service noch für Hard- oder Software.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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