SGI kämpft weiterhin mit Schwierigkeiten

02.08.2005
Der kriselnde Workstation-Spezialist Silicon Graphics (SGI) muss sich auch im kommenden Jahr auf erheblichen Schwierigkeiten gefasst machen.

Der seit Jahren kriselnde Workstation-Spezialist Silicon Graphics (SGI) muss sich auch im kommenden Jahr auf erheblichen Schwierigkeiten gefasst machen. Wie CEO Bob Bischoff anlässlich der Vorstellung der Geschäftszahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres (24. Juni 2005) sagte, habe SGI erheblichen Restrukturierungs- und Finanzierungsbedarf. Zu diesen Punkten werde die im kalifornsichen Mountain View angesiedelte Firma noch in diesem Quartal Substanzielles mitteilen. "Unser viertes Quartal zeigte ein Umsatz- und Auftragswachstum bei den geringsten Kosten, die in diesem Geschäftsjahr anfielen, ", machte Bishop den SGIlern Mut, "dennoch müssen wir den Turnaround beschleunigen und unsere finanzielle Position stärken."

SGI bilanzierte für das Jahr einen Nettoverlust von 76 Millionen Dollar; der Umsatz lag bei 826 Millionen Dollar. Im Geschäftsjahr 2003/04 hatte SGI 45 Millionen Dollar Nettoverlust und 907 Millionen Dollar Umsatz ausgewiesen.

Als Erfolge des abgelaufenen Geschäftsjahres kommen für SGI unter anderem die Installation eines Altix-Supercomputersystem mit 10.256 Prozessoren auf Basis von Itanium-2-Prozessoren und Linux für die NASA zum Tragen sowie in Deutschland der Auftrag des Saarländischen Rundfunks, das neue "Digitale System zur Produktion und Sendung von TV-Beiträgen und zur Archivierung von Hörfunk- und Fernseh-Programmaterial" einzurichten. Zudem habe man für die Altix-Supercomputerbaureihe einige neue Kunden gewonnen.

Doch im begehrten Midrange-Markt tut sich SGI weiterhin gegen die Intel- und Linux-Konkurrenz schwer.

Zudem schafft generell die Bilanzhistorie des Spezialisten für Grafik- und technische Workstations auf der hauseigenen Numa-Grundlage keine wirklich günstigen Voraussetzungn für ein gesteigertes Kundeninteresse.

SGI gibt seit zwei Jahren kontinuierlich Verluste beziehungsweise, wie im jetzt bilanzierten vierten Quartal 2005, erstmals eine schmalen Gewinn durch Verkaufe von Beteiligungen bekannt. Die Umsätze bewegen sich von Quartal zu Quartal in der Größenordnung zwischen 240 und 160 Millionen Dollar, und die eigenen Barmittel liegen bei dürren 64 Millionen Dollar. Im Mai dieses Jahres drohte die amerikanische Börsenaufsicht mit einem Delisting des Rechner-Anbieters. (wl)

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