SGI muss zum Konkursgericht

08.05.2006
Der seit Monaten von der Insolvenz bedrohte amerikanische Server- und Workstation-Anbieter Silicon Graphics Inc. (SGI) musste nun den bitteren Gang zum Konkursgericht tun. Er hat beim Konkursgericht in Manhattan

Der seit Monaten von der Insolvenz bedrohte amerikanische Server- und Workstation-Anbieter Silicon Graphics Inc. (SGI) musste nun den bitteren Gang zum Konkursgericht tun. Er hat beim Konkursgericht in Manhattan Antrag auf Gläubigerschutz nach Paragraph elf US-Konkursgesetz gestellt. SGi hat derzeit rund 250 Millionen Dollar Schulden. Das "Wall Street Journal" berichtet darüber hinaus, eine Gruppe von Bond-Inhabern habe gleichzeitig eingewilligt, ihre Schuldverschreibungen gegen Anteile am Unternehmen einzutauschen.

SGI war seit Monaten auf der Suche nach Investoren. Gleichzeitig hatte es seine Führungsspitze ausgetauscht und öffentlich über einen eventuellen Konkurs nachgedacht.

Der einstige Server- und Workstations-Darling hatte den Siegeszug leistungsfähiger PC-Server und -Grafik-Workstation lange ignoriert. Erst als ihm das Geschäft mit seinen proprietären Rechner wegbrach, sattelte es auf Commodity-Rechner um. Zu spät bot SGI Kombinationen aus AMD- und Intel-Rechner und Linux an.

Die Aktie von SGI war unlängst aus dem Nasdaq-Handel verbannt worden, nachdem sie zu lange unter einem Dollar notiert. Sie wird über das Small-Cap-Bulletin-Board OTC gehandelt. Und nachdem das kalifornische Unternehmen letzten Monat gewarnt hatte, es werde im dritten Fiskalquartal nur 108 statt angekündigter 140 bis 160 Millionen Dollar einnehmen, war der Gang zum Konkursrichter schon beinahe vorgegeben.

SGI versicherte in einem Schreiben, es werde alles tun, um binnen sechs Monaten sich soweit reorganisiert zu haben, dass es Chapter 11 erfolgreich beenden werde. Die SGI-Geschäfte würden weltweit weiter geführt, schreibt Dennis McKenna, der erst kürzlich zum CEO ernannt worden war. Das Unternehmen habe über die angekündigten Entlassungen hinaus weitere 50 Millionen Dollar Einsparungspotential ausgemacht. Allein die Entlassungen von 250 Mitarbeitern sollen rund 100 Millionen Dollar Kosten sparen helfen. (wl)

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