Das berichtet jedenfalls das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider. Agassi geht demnach aus persönlichen Gründen; er suche neue Betätigungsfelder im Bereich alternative Energien und Klimawandel, so die Quellen. Der charismatische 37-Jährige galt als ein möglicher Kandidat für die Nachfolge von Vorstandssprecher Henning Kagermann, dessen Vertrag gerade bis 2009 verlängert wurde.
Ein SAP-Sprecher wollte das Gerücht nicht kommentieren. Beim "WSJ" heißt es weiter, Agassi - einer von wenigen nichtdeutschen Managern in der Chefetage des Walldorfer Konzerns - sei zuletzt zunehmend unzufrieden gewesen mit SAPs mangelnder strategischer Ausrichtung auf langfristige Ziele.
Agassis Aufgaben sollten unter verschiedene andere Manager aufgeteilt werden. Einen Großteil werde Jim Hagemann Snabe übernehmen, derzeit verantwortlich für SAPs Produkte für industrielle Anwender, heißt es weiter.
Die SAP bemüht sich seit einiger Zeit verstärkt, ihre Unternehmenskultur umzukrempeln und stärker auf moderne, Internet-fähige Software zu setzen. Diesen Wandel hatte Agassi entscheidend mit betrieben. Der Konzern steht unter wachsendem Konkurrenzdruck durch Oracle, das im Laufe der letzten Jahre massive Zukäufe im Applikationsgeschäft getätigt hatte. Der einstige Datenbankriese hat den deutschen Rivalen gerade verklagt und wirft ihm den Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen und Industriespionage vor.
Update: Inzwischen ist Shai Agassis Weggang offiziell - hier geht's zur Pressemitteilung.