Sharps neuer B-Brand

11.11.2004
Im Kampf gegen die Flut billiger No-Name-Angebote will Sharp, Weltmarktführer bei LCD-TVs, mit einer eigenen Billigmarke eine Art Bollwerk seine Topmarke Aquos schützen. Von ComputerPartner-Redakteurin Ulrike Goressen

Sharp ist der Weltmarktführer bei LCD-TVs. Doch immer häufiger setzen dem japanischen Unternehmen billige No-Names zu. So sank sein Weltmarktanteil von ehemals über 50 Prozent auf knapp unter 31 Prozent, während "die Anderen" gemeinsam auf rund 40 Prozent kommen. Deshalb will das Unternehmen mit einer eigenen Billigmarke eine Art Bollwerk gegen die Billigflut setzen.

In einem Gespräch mit dem "Handelsblatt" erklärte Hans Kleis, neuer Europa-Chef bei Sharp, die Zweitmarke werde die gleiche Bildqualität wie die Aquos-Serie haben. Allein bei der sonstigen Ausstattung wolle man Abstriche machen. Genauere Angaben zu Ausstattung, Preis und Name stehen noch aus. Die aktuellen Überkapazitäten ermöglichen den Billiganbietern, sich mit ausreichend vielen Displays einzudecken und somit den Markenherstellern wie Sharp, Sony oder Philips zumindest das diesjährige Weihnachtsgeschäft zu erschweren. Für 2005 prognostizierte Kleis jedoch, dass der Kampf um den europäischen LCD-TV-Markt zwischen den oben genannten Drei ausgefochten wird.

Um weiterhin ganz vorne mitzuspielen, will Sharp im kommenden Jahr allein für Marketingaktivitäten 60 Millionen Euro ausgeben. Das ist auch vonnöten: Aktuell liegt Sharp nach Stückzahlen mit einem Marktanteil von 24,5 Prozent vor Philips (16,8 Prozent); nach Wert hat hingegen Philips mit einem Anteil von 21,6 Prozent Sharp die Führungsposition bereits abgeluchst. Und Sony, der Dritte im Bunde, erklärt: Sobald das neue LCD-Werk von Samsung und Sony in Korea erst einmal produziere, werde sich die Situation "drastisch ändern".

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