SHL ganz mutig: "Im Mai gehen wir an die Börse"

12.12.1997

TAUCHA: Der sächsische Distributor SHL wurde 1997 mit Preisen überhäuft: Er erhielt den "Silbernen Löwen" von Sachsen, der Geschäftsführer wurde in Stuttgart zum "Entrepreneur des Jahres" ernannt und ComputerPartner verlieh dem Unternehmen auf der Systems seinen Award für die Kategorie "Distribution". Solchermaßen ermutigt nimmt SHL jetzt den Börsengang ins Visier.

Hans-Dieter Lindemeyer hat sein Unternehmen gleich von zehn Banken auf Herz und Nieren prüfen lassen. Jetzt steht für den Alleingesellschafter und Geschäftsführer der SHL Soft- und Hardware Lindemeyer GmbH in Taucha fest: Die Firma ist reif für den Börsengang.

Der sächsische Computerdistributor - der auch eigene Systeme anbietet (siehe ComputerPartner Ausgabe 13/97, S. 32-33), ist stolz, diesen Schritt ganz ohne Kapital und Managementhilfen aus den alten Bundesländern tun zu können. Für das laufende Jahr erwartet er einen Umsatz zwischen 120 und 125 Millionen Mark. Dazu kommen noch die Mittel, die die Deutschland-Töchter des Distributors (in Chemnitz und Arnstadt) einfahren: Das sind dem Unternehmensschef zufolge noch mal zwischen 70 und 75 Millionen Mark. Am 12. Mai soll das Unternehmen an der Börse eingeführt werden - auch der neue Name steht schon fest: Der Firmenchef wählte dazu den Namen seiner PC-Eigenmarke und wird den Börsenneuling "Lintec AG" taufen. Als Holding soll das Unternehmen die vier Auslandstöchter in Rußland, Litauen, Weißrußland und Tschechien aufnehmen, die deutschen Tochtergesellschaften bleiben selbständig.

Laut Lindemeyer steht für die Börseneinführung ein Kapital von rund zwölf Millionen Mark bereit. Wie vor ihm bereits die Beta Systems Software AG und Mensch und Maschine, will der Sachse an den Neuen Markt, das High-Tech-Segment der Deutschen Börse, gehen. Er erwartet ein Emissionsvolumen von 30 Millionen Mark. (du)

SHL-Chef Lindemeyer: Going public ist angesagt.

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