Shuttle XPC-Barebone: edle Optik mit schnellem Innenleben

15.05.2003
Rechner im Minigehäuse stehen zurzeit in der Gunst der Endanwender ganz oben. Mit der XPC-Serie trägt Shuttle diesem Umstand Rechnung und bietet dem versierten Bastlerbeziehungsweise dem Fachhandel ein Gehäuse an, das nicht nur edel aussieht, sonderninnen auch gleich mit einem Netzteil und einem passenden Mainboard bestückt ist.

Große PCs mit ihren lauten Lüftern und den voluminösen Gehäusen sind nicht wohnzimmertauglich. Wenn auch der PC-Freund mit diesem Anblick und der Geräuschkulisse leben könnte, wird seine bessere Hälfte den Rechner aus der guten Stube verbannen.

Aber nicht nur fürs Wohnzimmer, auch für LAN-Partys wünscht sich der Kunde einen kleinen, handlichen Rechner, der sich leicht transportieren lässt. Allerdings stellen LAN-Party-Besucher meist höhere Ansprüche an die Rechenleistung. Es ist nun mal was anderes, ob man sich "nur" durchs Internet klicken oder ein schnelles Ballerspiel laufen lassen will. Shuttle will dem Fachhändler mit der XPC-Serie einen Barebone an die Hand geben, mit dem trotz der geringen Abmessungen des Gehäuses keine Abstriche bei der Rechenleistung gemacht werden müssen. Das Gehäuse wird einschließlich Motherboard, Netzteil und Kühlsystem geliefert. Die Motherboards sind entweder für Intel P4/Celeron oder AMD Athlon/ Duron geeignet. Außerdem kann der Käufer zwischen einer auf dem Board integrierten und einer externen AGP-Grafik-Karte wählen.

Das Gehäuse

Das Gehäuse ist komplett, einschließlich der Frontplatte, aus Aluminium gefertigt. Die Abmessungen betragen 300 x 200 x 185 Millimeter (LxBxH). Shuttle betont, dass die Montage der Laufwerke durch den herausnehmbaren Laufwerkrahmen sehr einfach sei. Das Gehäuse bietet Platz für ein optisches Laufwerk mit 5,25 Zoll, einen 3,5-Zoll-Einschub für Diskettenlaufwerk oder einen Card- Reader und einen 3,5-Zoll-Einschub für die Festplatte. Alle Kanten im Gehäuse sind abgerundet, sodass die Verletzungsgefahr äußerst gering sei, so der Hersteller.

Zur Kühlung der CPU setzt Shuttle eine so genannte Integrierte Cooling-Engine (ICE) ein, die zum Lieferumfang gehört. Mit diesem von Shuttle patentierten CPU-Kühlsystem sei eine besonders geräuscharme Kühlung des Prozessors möglich. Hierbei wird die Prozessorwärme effektiv über eine Heatpipe zu feinen Kühllamellen geführt, die sich im Luftstrom eines aktiv geregelten acht Zentimeter großen Gehäuselüfters befinden.

An der Frontseite befinden sich Anschlüsse für SP/Dif-Out, Mikrofon, Kopfhörer, zwei USB-2.0-Ports und eine 1394-Firewire-Buchse. An der Rückseite bietet die XPC-Serie je zwei VGA-, 1394-Firewire- und USB-2.0-Anschlüsse. Ebenfalls vorhanden sind ein TV-Ausgang, 6-Kanal-Audio, eine Netzwerk-RJ45-Buchse, eine serielle Schnittstelle sowie PS/2-Maus- und PS/2-Tastatur-Anschluss.

Eine parallele Schnittstelle hat Shuttle dem Gehäuse nicht spendiert. Wer diese unbedingt braucht, kann sie aber optional erwerben und integrieren. Das Netzteil liefert eine Leistung von 200 Watt und ist somit auch für größere CPUs gut gerüstet.

Case Modding für Laien

Für die individuelle Gestaltung des Gehäuses bietet Shuttle eine Reihe von Zusatzkomponenten an. Denn nicht jeder ist handwerklich so begabt, dass er weit reichende Veränderungen an seinem PC selbst vornehmen kann. Um trotzdem zu einem PC in unverwechselbarem Look zu gelangen, stellt das Unternehmen dem Endanwender zum Beispiel Frontblenden und Gehäusedeckel in unterschiedlichen Farben zur Verfügung.

Wer es noch individueller mag, kann auf vorgestanzte Designblätter zurückgreifen, die es erlauben, die Frontseite mit einem Motiv oder einem mitgelieferten und ausgestanzten Foto, wie zum Beispiel einer Landschaft, zu versehen. Dazu wird der Acryldeckel einfach abgenommen und durch eine transparente Blende ersetzt. Das Foto befindet sich berührungsgeschützt hinter der Blende.

Wer es lieber leuchtend mag, kann auch eine Kaltlichtlampe hinter einer ebenfalls transparenten Blende installieren. Diese Lampen sind in Grün oder Blau erhältlich.

Außerdem erlaubt das angebotene Zubehör, den Rechner auch elektronisch aufzurüsten. Von der TV-Karte über einen Readereinschub bis hin zur Fernbedienung und SP/Dif-Adapter stehen dem Anwender alle Komponenten zur Verfügung. Und schließlich bietet Shuttle auch eine Tragetasche an, die den Transport des Systems zur nächsten LAN-Party zum Kinderspiel macht. Shuttle erwartet einen großen Verkaufserfolg der Mini-Barebone-Systeme und schätzt, dass dieses Jahr rund 600.000Systeme ausgeliefert werden. Das ist eine Steigerung um 140 Prozent zu den 2002 verkauften 250.000 Stück, erklärt Shuttles Vorstandsvorsitzender David Yu in einem chinesischen Magazin.

Höchste Rechenleistung

Shuttle will mit der XPC-Serie höchste Rechenleistung bei kleinsten Abmessungen garantieren. Deshalb will das Unternehmen auch sofort nach Erscheinen die XPC-Serie mit Canterwood-Chipsätzen anbieten.

Yu sieht sich außerdem als Vorreiter einer neuen Generation von PC-Gehäusen, das Unternehmen stellte sein erstes Barebone-System bereits 2001 vor. Nur so sei es zu erklären, dass nun viele Nachahmer auf den Markt drängen. Zurzeit macht dieser Mini-Computer nur rund ein Prozent des Desktop-Marktes aus. Es ist also noch recht viel Spielraum für Wachstum in diesem Segment vorhanden. Obwohl laut Aussage des Unternehmens der XPC-Markt in Japan boomt, sei das größte Wachstum mit 40 Prozent in Europa zu verzeichnen. Abgesehen vom Preis ist der Hauptunterschied zwischen XPCs und Notebooks in der Aufrüstfähigkeit zu finden. Deshalb glaubt Shuttle eine ziemlich hohe Akzeptanz seitens der Power-Anwender und im Aufrüstmarkt zu haben.

www.shuttle.com

ComputerPartner-Meinung

Mit der XPC-Serie bietet Shuttle auch dem nicht so versierten PC-Modder die Möglichkeit, einfach und schnell zu seinem "individuellen Gerät" zu kommen, sozusagen "Case Modding von der Stange". Aber auch der Fachhändler kann mit dieser Serie seinen Kunden ein maßgeschneidertes Sys-tem bieten, das nicht jeder hat. Für einen angemessenen Preis kann er konkurrenzfähig zu den großen OEMs bleiben und trotzdem sein eigenes System kreieren. Außerdem zeigt Shuttle, dass ein kleines System nicht unbedingt auch geringe Rechenleistung bieten muss. (jh)

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