Sichere Wireless-Netze sind Mangelware und überfordern Nutzer

21.01.2005
In Computerkreisen sind Wireless-Netze immer beliebter (siehe Gartner-Grafik zur Verbreitung von WLANs in Westeuropa). Auf jeden Fall schon so beliebt, dass WLAN-Karten mittlerweile zum selbstverständlichen Ausrüstungsmerkmal von Notebooks geworden sind, und die Debatten über zu teure und intransparente Abrechnungsmodalitäten allenfalls noch in Novizenzirkeln für Gesprächsstoff sorgen.

In Computerkreisen sind Wireless-Netze immer beliebter (siehe Gartner-Grafik zur Verbreitung von WLANs in Westeuropa). Auf jeden Fall schon so beliebt, dass WLAN-Karten mittlerweile zum selbstverständlichen Ausrüstungsmerkmal von Notebooks geworden sind, und die Debatten über zu teure und intransparente Abrechnungsmodalitäten allenfalls noch in Novizenzirkeln für Gesprächsstoff sorgen.

Doch dass mit dieser Entwicklung der Wireless-Netze zu einem Alltagsbestandteil auch die Entwicklung nutzerfreundlicher Sicherheitssoftware Schritt hielte, behauptet bisher kaum ein Hersteller. Im Gegenteil: Wie das englische Magazin "New Scientist" jetzt schrieb, verzichten die meisten Funknetz-Benutzer auf deren Absicherung - einfach weil ihnen die entsprechende Einrichtung zu schwierig erscheint. "Wenn Gewohnheit und Bequemlichkeit sich gegen die Einrichtung oder Aktivierung von Sicherheitswerkzeugen entscheiden, hat generell Sicherheit das Nachsehen. Mit zunehmender Verbreitung von Funknetzen wird das immer bedenklicher", hat das Magazin erkannt.

Zwar würden WLAN-Komponenten mit allen nur möglichen Sicherheitswerkzeugen ausgeliefert, dennoch fehle diesen jene Einfachheit der Schnittstellen (Benutzeroberflächen), die Nutzer dazu animiere, diese auch zu aktivieren. So blieben, um Beispiele zu nennen, oft die per Voreinstellung von Herstellern vorgegebenen und bei Hackern längst bekannten Passwörter unverändert, ebenso würden Authentifizierungsvorgaben und (WEP-)Verschlüsselung nicht aktiviert.

Doch nicht nur privat eingerichtete Funknetze seien offen für Hackerangegriffe. Auch Firmennetze seien in der Regel ungeschützt. Zu rund 70 Prozent, sagt das Magazin, wobei es sich auf eine Untersuchung des Unterneh-mensberaters KPMG beruft.

Obwohl die juristischen Konsequenzen solcher Nachlässigkeiten fatal sein können - immerhin ist der WLAN-Betreiber haftbar für die Inhalte, die über sein jeweiliges WLAN gezogen oder verschickt werden -, ist das Bewusstsein dafür nahezu ungeteilt gering.

Für Abhilfe kann folglich nur die Schulung der Anwender und die realistische Berücksichtigung der Nutzergewohnheiten bei der Programmierung der Benutzeroberflächen von Sicherheitswerkzeugen sorgen, folgert ein Sicherheitsexperte von Symantec. "New Scientist" übernimmt diese Ansicht - und ComputerPartner ebenso.

Für den WLAN-Fachhandel aber tut sich ein weites Betätigungsfeld auf. (wl)

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