Sicherer E-Mail-Server

25.04.2002
E-Mail-Viren sollten nicht erst am Client, sondern bereits am Server bekämpft werden. Diese Weisheit hat nun auch Ipswitch beherzigt und den eigenen E-Mail-Server mit der Antivirenlösung von Symantec ausgestattet.

Seit mehr als zehn Jahren stellt die an der US-Ostküste beheimatete Firma Ipswitch preiswerte Kommunikationslösungen her. Ihr Kernprodukt, den E-Mail-Server "Imail", nutzen bereits 20 Millionen Anwender, wie eine im vergangenen Jahr vom Markforschungsinstitut IDC durchgeführte Umfrage ergab. Umgerechnet auf die Anzahl der daran angeschlossenen Clients ergibt das die beeindruckende Zahl von 49 Millionen Endkunden.

Nun hat Ipswitch dem eigenen Messaging-System einen Virenschutz verpasst. Dieser heißt "Imail Anti-Virus" und basiert weitgehend auf dem "Carrier Scan Server" von Symantec. Er prüft jede auf dem Server eingehende E-Mail auf eventuell in Anhängen enthaltene Viren.

Schöpft die Software einmal einen derartigen Verdacht, hat sie mehrere Möglichkeiten zu reagieren. Sie kann einerseits die komplette E-Mail zurück an den Absender schicken - mit dem Verweis auf möglicherweise vorhandene Viren. Andererseits muss nicht gleich die ganze Eskalationskaskade greifen, und die Antivirensoftware entfernt nur den möglicherweise verseuchten Anhang und schickt die "nackte" E-Mail weiter an ihren Bestimmungsort. Bei tatsächlicher Bedrohung der Unternehmensinfrastruktur kann immer noch der Sys- temadministrator selbst eingreifen und entscheiden, was mit den betroffenen E-Mails zu geschehen ist. Im schlimmsten Fall werden sie einfach unwiderruflich gelöscht.

Geeignet für Schulen und Behörden

Der ausschließlich auf den Windows-Plattformen NT, 2000 und XP einsetzbare E-Mail-Server eignet sich vor allem für kleinere und mittelgroße Unternehmen. Laut Hersteller ist die Software in rund 20 Minuten fertig installiert und eignet sich damit auch für Schulen, Behörden und andere Non-Profit-Organisationen, die kein Geld für komplexe Groupware à la Exchange oder Lotus haben und auch nicht viel für die Installation und den laufenden Support ausgeben wollen.

Der mit Antivirenfunktionalität ausgestattete Imail-Server kostet für bis zu 250 Benutzer 2.252 Euro, das Upgrade mit der Symantec-Software ist bereits für 1.512 Euro zu haben. Bei 1.000 Usern erhöhen sich die entsprechenden Preise auf 4.962 beziehungsweise 3.883 Euro. Die unlimitierte Version des abgesicherten E-Mail-Servers kostet 8.863 Euro; falls die Software - ohne Virenschutz - schon vorhanden ist, müssen für den Carrier Scan Server 7.610 Euro auf den Tisch gelegt werden.

Als Ipswitchs Distributor fungiert in Deutschland die PSP Net GmbH. Sie vertreibt auch alle sonstigen Produkte der Amerikaner. Hierzu zählen unter anderem die FTPClient-Software "WS_FTP Pro 7.0" und die Netzwerk-Managementlösung "Whats Up Gold 7.0".

www.ipswitch.com/german

www.psp.net

www.symantec.de

ComputerPartner-Meinung:

Wer seinen E-Mail-Server unbedingt auf einer Windows-Plattform aufsetzen und dennoch nicht auf Sicherheit verzichten möchte, ist mit der "Imail Anti-Virus"-Lösung von Ipswitch gut bedient. Andererseits stellt sich natürlich die Frage, warum man zum E-Mail-Server unbedingt Windows benötigt. Das kostenlose Betriebssystem Linux tut es schließlich auch - und das auch noch nachgewiesenermaßen zuverlässiger. In diesem Fall müssten aber die E-Mail-Anhänge, die meist nur unter Windows laufen, auf einem anderen Rechner auf Virenbefall geprüft werden.(rw)

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