Sicherheit ist das A und O beim Online-Shopping

02.03.2000
Die Vision vom Internet als Marktplatz der Zukunft steht und fällt mit Fragen der Sicherheit und Zuverlässigkeit.

Kaum ein Thema beschäftigt die IT-Branche so wie E-Commerce. "Wer jetzt nicht auf den Zug aufspringt, kann morgen einpacken", lauten die vor allem an europäische Unternehmen gerichteten Kassandra-Rufe dieser Tage. Doch auch in Amerika, wo mehr als die Hälfte der 100 Millionen Web-User zumindest hin und wieder online einkauft, ist das Vertrauen in den Internet-Handel schwer angeschlagen. Denn zu den sich häufenden Kundenbeschwerden kam unlängst die Meldung, dass ein amerikanischer Online-Anbieter um 300.000 Kreditkarten-Informationen erpresst wurde. Auch Scotland Yard fahndet derzeit nach einer Gruppe von Visa-Card-Erpressern.

Fälle wie diese zeigen, dass die Europäer keineswegs nur die ewig Gestrigen sind, wenn sie dem Internet in Geldsachen weniger Vertrauen schenken. Das Hamburger Unternehmen Mediatransfer hat im Auftrag der Bundespost ermittelt, dass 73 Prozent der Deutschen die Unsicherheit der Zahlungssysteme als größte Barriere beim Online-Shopping ansehen. Vielfach beklagt wird auch die komplizierte Handhabung der Bestellseiten im Internet und die immer noch relativ hohen Kommunikations-Kosten. Außerdem entpuppen sich die meisten Online-Angebote beim näheren Hinsehen als gar nicht so preiswert. Dabei sind die Deutschen nicht so konservativ wie ihr Ruf. Laut einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) haben in den zwölf Monaten bis Mitte 1999 immerhin rund 30 Prozent der damals 9,9 Millionen deutschen Internet-Nutzer schon einmal etwas online gekauft, 33,8 Prozent davon sogar mit Kreditkarte. Die Mehrheit bevorzugt aber auch beim Online-Einkauf traditionelle Zahlungssysteme wie das Nachnahme- oder Lastschriftverfahren. In 73 Prozent aller Fälle lag die Schmerzgrenze der Online-Einkäufe laut Mediatransfer aber bei einem Wert von unter 200 Mark.

Die Experten sind sich einig, dass E-Commerce im Geschäftsumfeld langfristig zur treibenden Kraft werden wird, im Consumer-Bereich aber noch einige Grundvoraussetzungen erfüllen muss. Dazu gehört neben verlässlichen Sicherheitsgarantien auch eine leichtere Bedienbarkeit.

IBM, Microsoft, Brokat, Telecash, Cybercash und wie sie alle heißen, arbeiten an unzähligen Lösungen, die das Bezahlen im Internet sicher und schneller machen sollen. Als sicher gilt nach heutigem Stand zumindest eines: Ob SSL, SET, HBCI, Cybercash oder die auf dem PKI-Verfahren basierende digitale Signatur - absolute Sicherheit bietet keines der Systeme. (kh)

www.gfk.de

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