Sicherheitslösungen fürs Mobile Computing

24.09.1998

MÜNCHEN: Notebooks haben viele Vorteile: Man kann sie überall mitnehmen und fast an jedem Ort mit ihnen arbeiten. Doch sie können auch relativ leicht vergessen werden oder verlorengehen. Um einem Dieb wenigstens den Zugang zum Rechner zu verwehren, offerieren einige Hersteller entsprechende Chipkartenlesegeräte.Herr Meyer ist wieder mal unterwegs. Der Arbeitstag zieht sich dahin, die Geschäftsverhandlungen gestalten sich langwierig. Und schon ist das Malheur passiert: Das Notebook wird im Zug liegengelassen. Der darauffolgende Nachforschungsauftrag bei der Deutschen Bahn bleibt erfolglos.

Was tun, wenn der unehrliche Finder die kritischen Daten an den Meistbietenden verhökert? Dann ist alles zu spät. Doch man kann sein eigenes Notebook vor unbefugtem Zugriff schützen. Hierfür bietet beispielsweise die Kobil Computer GmbH aus Worms eine Lösung (siehe auch ComputerPartner Nr. 15/98, Seite 90). Um Zugang zu sensiblen Daten auf dem Notebook zu erhalten, benötigt der Anwender ein Paßwort. Dieses muß er sich aber keinesfalls merken, denn es ist auf einer Smartcard gespeichert. Bei Bedarf wird diese Karte in ein spezielles Lesegerät eingeschoben. Dieses wiederum muß nicht unbedingt am Notebook direkt angeschlossen, sondern kann auch bequem in der Jackentasche getragen werden. Die Übermittlung des Paßworts erfolgt drahtlos. Im Falle eines Diebstahls sind die Daten auf dem Notebook somit nicht lesbar.

Identifizierung über den Fingerabdruck

Ein ähnliches System aus Chipkarte und im Notebook integriertem Lesegerät bietet auch der Hamburger Sicherheitsspezialist Skytale Data Security Solutions GmbH. Kostenpunkt seiner "Personal Protector Suite" für Windows NT: 250 Mark inklusive Mehrwertsteuer.

Doch die Entwicklung geht weiter: Die Chipkarten der nächsten Generation sollen sogar Fingerabdrücke identifizieren können. Der mühsame Umgang mit Paßwörtern wäre dann hinfällig. Mit Veridicom Inc., einem Unternehmen der Lucent Technologies-Gruppe, hat Skytale Ende August eine enge technologische Kooperation vereinbart. Ziel dieser Zusammenarbeit: Fingerabdruck-Erkennungschips noch in diesem Jahr breiten Anwenderkreisen verfügbar zu machen. Aber auch weitere persönliche Merkmale können zur Identifizierung herangezogen werden, zum Beispiel das spezifische Tippverhalten des Users, seine Stimme oder das an James-Bond-Filme erinnernde Abtasten des Augenhintergrunds. (rw)

Das Bundle von Skytale Data Security zum Schutz vor unbefugtem Datenzugriff auf Notebooks besteht aus Chipkarte und Lesegerät samt zugehöriger Software.

Der Paßwortgenerator ist vom Notebook räumlich getrennt und sollte am besten immer am Körper getragen werden.

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