Sie sind flexibler und kommunikativer: Gartner fordert mehr Frauen in der IT-Branche

10.11.2006
Frauen sind in der IT-Branche auf dem Rückzug. Ihre Leistungen werden nicht ausreichend anerkannt. Ein Fehler, meinen die Marktforscher von Gartner, der böse Folgen für die Firmen haben kann.

IT-Organisationen, die den Beitrag von Frauen am Arbeitsplatz nicht genügend anerkennen, erhöhen das Risiko von negativen Auswirkungen auf Projekte und Geschäftsergebnis. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Gartner.

Derzeit sinkt die Anzahl der Frauen, die in IT-Berufen vertreten sind: Laut Gartner werden bis zum Jahr 2012 40 Prozent der im IT-Bereich tätigen Frauen den traditionellen Karriereweg der Informationstechnologien verlassen, um in Forschungs- und Entwicklungsprozessen eingesetzt zu werden oder in andere Geschäftsbereiche zu wechseln.

Wer nicht versucht, die abwanderungswilligen Frauen in seiner Firma zu halten, macht einen großen Fehler: Laut Gartner sind dynamische Veränderungen in der Geschäftspraxis, hervorgerufen durch Globalisierung, Beziehungen, Communities und kollektive Entscheidungsprozesse für Frauen nämlich einfacher zu bewältigen als für Männer.

"Aus der Psychologie wissen wir, dass Frauen den Männern im Aufbau von Vertrauen und in der auf Beziehungen basierenden Zusammenarbeit überlegen sind", so Mark Raskino, Research Vice President bei Gartner. "Frauen zeichnen sich durch eine starke Ausprägung kommunikativer und sozialer Kompetenzen aus, sie hören besser zu und versetzten sich leichter in die Lage Anderer." Das ist nicht nur intern ein Vorteil, sondern kann auch gewinnbringend bei Kundengesprächen sein.

"Der üblicherweise von Männern dominierten IT würde ein Geschlechterkampf gut tun, damit die unterschiedlichen Fähigkeiten und Rollen zusammenwachsen können", meint Raskino. "Bisher wird dieses Thema aber leider noch nicht einmal aktiv diskutiert." (mf)

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