Siemens: Angst vor Gewerkschaften und dem Chaos Computer Club

28.03.2001
And the Winner is - Siemens. Der diesjährige Chaos Cebit Award ging an Siemens. Damit würdigte der Chaos Computer Club (CCC) die Software Smartfilter. Smartfilter beeinhaltet eine Datenbank von Internet-Adressen, die beim Surfen der Zensur zum Opfer fallen. Der Chaos Computer Club selbst ist unter der Rubrik "Criminal Skills" eingetragen. Wer von Smartfilter beschützt wird, kann also Adressen, die auf ccc.de enden, weder mit dem Browser noch per E-Mail erreichen. Die Einordnung der Webadressen entbehrt nicht einer gew Komik: Nach Angaben des CCC steht die amerikanische Hackerzeitschrift 2600 in der Rubrik "Politics, Opinion, Religion" - wie auch die Bundesregierung. Die Seiten von Microsoft finden sich in gar keiner Kategorie. Außerdem würden etliche Gewerkschafts-Seiten ausgefiltert, jedoch kein einziger Arbeitgeberverband. Das sei, so der CCC, "besorgniserregend". Mit der Preisverleihung will der CCC für freie Kommunikation im Web werben. Ein Filter für das Internet kann jederzeit umgangen werden, indem die Seiten durch sogenannte Proxies bezogen werden. Es bleibt die Illusion einer machbaren Zensur und die Gängelung der Benutzer. "Hier wird versucht, ein soziales Problem mit technischen Mitteln zu lösen. Wer so handelt, zeigt, dass er weder die Funktionsweisen der Technik noch der Gesellschaft begriffen hat", sagte Jens Ohlig, Sprecher des CCC zu der Preisverleihung an Siemens.(bv)

And the Winner is - Siemens. Der diesjährige Chaos Cebit Award ging an Siemens. Damit würdigte der Chaos Computer Club (CCC) die Software Smartfilter. Smartfilter beeinhaltet eine Datenbank von Internet-Adressen, die beim Surfen der Zensur zum Opfer fallen. Der Chaos Computer Club selbst ist unter der Rubrik "Criminal Skills" eingetragen. Wer von Smartfilter beschützt wird, kann also Adressen, die auf ccc.de enden, weder mit dem Browser noch per E-Mail erreichen. Die Einordnung der Webadressen entbehrt nicht einer gew Komik: Nach Angaben des CCC steht die amerikanische Hackerzeitschrift 2600 in der Rubrik "Politics, Opinion, Religion" - wie auch die Bundesregierung. Die Seiten von Microsoft finden sich in gar keiner Kategorie. Außerdem würden etliche Gewerkschafts-Seiten ausgefiltert, jedoch kein einziger Arbeitgeberverband. Das sei, so der CCC, "besorgniserregend". Mit der Preisverleihung will der CCC für freie Kommunikation im Web werben. Ein Filter für das Internet kann jederzeit umgangen werden, indem die Seiten durch sogenannte Proxies bezogen werden. Es bleibt die Illusion einer machbaren Zensur und die Gängelung der Benutzer. "Hier wird versucht, ein soziales Problem mit technischen Mitteln zu lösen. Wer so handelt, zeigt, dass er weder die Funktionsweisen der Technik noch der Gesellschaft begriffen hat", sagte Jens Ohlig, Sprecher des CCC zu der Preisverleihung an Siemens.(bv)

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