Siemens-Betriebsräte denken laut über Rückzahlung von Subventionen nach

15.04.2004
Die Debatte über eine mögliche Produktionsverlagerung von Siemens ins Ausland re nicht ab. Vor den Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland warnt der Vorsitzende des Siemens-Gesamtbetriebsrates, Ralf Heckmann. Letztendlich geht es um den Erhalt von Arbeitsplätzen in den Werken in Bocholt und Kamp-Lintfort, für den die IG Metall und die Siemens-Betriebsräte zu kämpfen bereit sind.

Die Debatte über eine mögliche Produktionsverlagerung von Siemens ins Ausland re nicht ab. Vor den Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland warnt der Vorsitzende des Siemens-Gesamtbetriebsrates, Ralf Heckmann. Letztendlich geht es um den Erhalt von Arbeitsplätzen in den Werken in Bocholt und Kamp-Lintfort, für den die IG Metall und die Siemens-Betriebsräte zu kämpfen bereit sind.

Sollte Siemens sich mit der Strategie der 40-Stundenwoche und des "Lohndumpings" durchsetzen, habe das auch Signalwirkung für andere Branchen, so Heckmann. Wie er am Rande einer Vertrauensleute-Konferenz in Wesel ankündigte, werde man noch vor den für den Mai anberaumten Gesprächen auf betrieblicher Ebene die Produktionszahlen des Konzerns prüfen lassen.

Zugleich forderte er von der Politik in Berlin, sich noch entschiedener in die internen Gespräche einzubringen. Von der Europäischen Union in Brüssel erwartet er, Mindestquoten für die Produktion im jeweiligen Heimatland festzulegen und die Rückzahlung bereits geleisteter Subventionen bei der Standortverlagerung durchzusetzen.

Nach Siemens hat nun auch Epcos die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland angekündigt. "Das ist eine Frage unseres überlebens", wird Vorstandschef Gerhard Pegam vom "Spiegel" zitiert. In der Volksrepublik China lägen die Lohnkosten bei fünf Prozent des deutschen Niveaus. Selbst die 40-Stundenwoche und Lohnverzicht könnten die große Differenz nicht ausgleichen.

Der Elektronikkonzern plant, die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland in den nächsten zwei, drei Jahren von 2.300 auf unter 2.000 zu senken. 70 Prozent der rund 13.000 Arbeitsplätze sind schon in Länder mit geringeren Arbeitskosten verlagert worden. In China hat sich die Zahl der Mitarbeiter bereits verdoppelt. (kh)

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