Siemens-CEO erhöht Renditeziele und will Stellen streichen

02.11.2007
Der neue Siemens-Vorstandsvorsitzende Peter Löscher will nach Informationen der "Financial Times" (FT) Tausende Stellen streichen und dem Konzern aggressive neue Gewinnziele vorgeben. In dem heute veröffentlichten Berichten heißt es, Löscher plane, die Gehälter von Topmanagern stärker als bisher an das Erreichen ihrer Ziele zu koppeln.

Der neue Siemens-Vorstandsvorsitzende Peter Löscher will nach Informationen der "Financial Times" Tausende Stellen streichen und dem Konzern aggressive neue Gewinnziele vorgeben. In den am Freitag veröffentlichten Berichten heißt es, Löscher plane, die Gehälter von Topmanagern stärker als bisher an das Erreichen ihrer Ziele zu koppeln.

Die neuen Vorgaben sollen sich dabei an den Wettbewerbern wie General Electric (GE) und ABB orientieren. Mit seinem Vorstoß wolle Löscher die Rentabilität des Münchener Konzerns erhöhen - und den Rückstand gegenüber Konkurrenten verringern, die teils deutlich profitabler arbeiten. Löscher störe sich daran, dass Siemens zwar über führende Technik verfügt, aber in keinem seiner zehn Geschäftsfelder bei der Rendite vorn liegt, schreibt die Zeitung.

Während die Industriegeschäfte von Siemens in den ersten neun Monaten des Jahres eine Umsatzrendite von 8,5% erreichten, kam etwa der US-Konkurrent GE auf 14,7%. "Wir waren nicht ehrgeizig genug", sagte Löscher laut dem Bericht gegenüber Mitarbeitern. Er wolle bei Siemens eine Kultur des "Alles ist machbar" durchsetzen, wie sie viele US-Konzerne pflegen.

Die geplanten Sparmaßnahmen sehen nach Informationen der Zeitung unter anderem vor, dass das mittlere Management ausgedünnt wird. Bislang hat Löscher aber keine genauen Zahlen genannt. Nach Schätzungen von Analysten könnten in den nächsten Jahren bis zu 10.000 der über 400.000 Stellen bei Siemens wegfallen - der Großteil davon außerhalb Deutschlands. Details zur Konzernstrategie seien nächste Woche bei Vorlage der Bilanzzahlen für 2007 zu erwarten. (Dow Jones/rw)

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