Siemens-Chef: Joint-Venture mit Nokia kommt im ersten Quartal

29.12.2006
Das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks sollte ursprünglich Anfang Januar starten.

Laut Siemens-Chef Klaus Kleinfeld kommt das geplante Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und Nokia trotz des Schmiergeldskandals bei dem Münchner Konzern Anfang nächsten Jahres zu Stande. "Erstes Kalenderquartal 2007, davon gehe ich fest aus", sagte Kleinfeld in einem Gespräch mit der Wochenzeitschrift "Zeit".

Eigentlich sollte Nokia Siemens Networks bereits Anfang Januar starten. Diesen Zeitplan machte aber der Skandal um schwarze Kassen bei Siemens zunichte. Von der Korruptionsaffäre sind auch Geschäftsfelder betroffen, die in das Joint-Venture eingegliedert werden sollen.

Siemens-Vorstandschef Kleinfeld hat trotz der öffentlichen Kritik angesichts des Schmiergeldskandals und der Pleite der früheren Handy-Sparte BenQ Mobile nie an sich gezweifelt. "Nicht eine Sekunde", sagte er. Zwar fühle er sich öffentlich nicht richtig eingeschätzt. Er sei aber "sicher, dass die Leute, die mich besser kennen, und die Leute, die dichter an mir dran sind, wissen, warum wir welche Maßnahmen getroffen haben."

Wenig Vertrauen in ihren Vorstand haben dagegen die Siemens-Mitarbeiter. Der Verein der Siemens-Belegschaftsaktionäre will sowohl dem Vorstand als auch dem Aufsichtsrat die Entlastung verweigern. Der Vorstand habe durch mangelhafte Umsetzung der Geschäftsrichtlinien systematische Korruption ermöglicht, was das Ansehen der Firma schwerstens beschädigt habe, schreibt der Verein in einem Gegenantrag zur Hauptversammlung. Auch den Aufsichtsrat treffe eine Mitschuld. Außerdem sei nicht hinnehmbar, dass das Gremium dem Vorstand eine Gehaltserhöhung um 30 Prozent genehmige, während gleichzeitig in vielen Bereichen Personal abgebaut werde.

Der Verein der Belegschaftsaktionäre versteht sich als Sprachrohr der Siemens-Beschäftigten, die selbst Aktien halten. Der Antrag ist auf der Internetseite von Siemens veröffentlicht.(pcwelt/mf)

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