Siemens-Chef von Pierer kündigt seinen Rückzug an

08.07.2004
Siemens-Chef Heinrich von Pierer beabsichtigt, den Vorstandsvorsitz zur nächsten Hauptversammlung Ende Januar 2005 abgeben. Sein Nachfolger wird Klaus Kleinfeld, bisher Strategiechef des Unternehmens und bekannt geworden als Sanierer.

Siemens-Chef Heinrich von Pierer beabsichtigt, den Vorstandsvorsitz zur nächsten Hauptversammlung Ende Januar 2005 abgeben. Sein Nachfolger wird Klaus Kleinfeld, bisher Strategiechef des Unternehmens und bekannt geworden als Sanierer.

Pierer werde nach Ende seiner Amtszeit den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen. Das teilte das Unternehmen am gestrigen Mittwoch mit. Kleinfeld, der im Sommer 2003 in den Zentralvorstand von Siemens aufrgerückt war, hatte zuvor das US-Geschäft geleitet. Damit, so Siemens, sei die Verjüngung des Vorstands vollzogen - und zugleich Pierer aus der Schusslinie gebracht, die ihm seine Politik der vergangenen eineinhalb Jahre eintrug, wie Analysten sogleich vermuteten. Denn nun sei es an Kleinfeld, den Konzern zu sanieren, während Pierer als Aufsichtsrat bei zu radikalen Sanierungsmaßnahmen mäßigend einwirken könnte.

Zugleich gab der Konzern bekannt, seine kriselnden Mobilfunk- und Festnetzsparten ICM und ICN zum 1. Oktober zusammenzulegen. Lothar Pauly, derzeit Bereichsvorstand bei ICM, wird die Sparte leiten. Der Noch-ICM-Vorsitzende Rudi Lamprecht werde künftig unter anderem für die Betreuung der Region Afrika und Naher und Mittlerer Osten zuständig sein.

ICN-Chef Thomas Ganswindt, der immer wieder als Pierer-Nachfolger gehandelt wurde, ist ab Oktober für das Arbeitsgebiet Information und Kommunikation verantwortlich. Es wurde bisher von Pierer-Nachfolger Kleinfeld geführt.

Weitere Einzelheiten dieser Umstrukturierung, die 33.000 ICN- und 28.600 ICM-Mitarbeiter betrifft, will der Konzern nach der Aufsichtsratssitzung am 28. Juli bekannt geben. (wl)

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