Siemens gliedert Handysparte aus

28.04.2005
Es werde weiterhin Siemens-Handys geben, versicherte Siemens-Chef Klaus Kleinfeld anlässlich der Vorstellung der Geschäftszahlen

Es werde weiterhin Siemens-Handys geben, versicherte Siemens-Chef Klaus Kleinfeld anlässlich der Vorstellung der Geschäftszahlen des zweiten Quartals (Ende: 31. März 2005) des Geschäftsjahrs 2005. Doch die seit drei Quartalen dauerhaft malade Handy-Sparte werde nun laut Plan binnen drei Monaten ausgegliedert und damit für eine baldige Kooperation mit einem Partner bereit gemacht.

Laut Branchenexperten verhandelt Siemens schon mit mehreren Kandidaten, unter anderem angeblich mit US-Konkurrent Motorola und Acer.

Für das abgelaufene Quartal bilanzierte Siemens einen Verlust von 138 (Vorjahreszeitraum: plus 13) Millionen Euro für die Handy-Abteilung. Der Umsatz lag bei 842 Millionen (1,24 Milliarden) Euro; dabei konnte Siemens nur mehr 9,3 (12,8) Millionen Handys losschlagen.

Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger erklärte zur angestrebten Kooperation, es sei eher unwahrscheinlich, dass Siemens bei einer Kooperation mit einem Partner die Mehrheit behalten werde beziehungsweise wolle. Ob darauf mögliche Partner eingehen, muss sich erst erweisen.

Klar erscheint nur, dass Siemens seine einst mit großen Hoffnungen und Ambitionen aufgebaute Abteilung nicht verkaufen oder schließen wird.

Siemens erklärte des weiteren, die seit dem 1. Oktober 2004 begonnene Umstrukturierung der gesamten Kommunikationssparte Com werde fortgesetzt. Dabei entstünden Lasten, "die sich aus heutiger Sicht weder beziffern noch zeitlich bestimmen lassen". Auf jeden Fall würden sie "die gute Entwicklung im Konzern" beeinträchtigen. "Für das Gesamtjahr 2005 hatten wir uns - unter bestimmten Voraussetzungen - noch einmal einen leichten Ergebnisanstieg zugetraut. Das ist heute schwer einzuschätzen", sagte Kleinfeld.

Der Kommunikationssparte Com, die mit Abstand größte Abteilung im Konzern, schrieb mit 19 (Vorjahresquartal: plus 146) Millionen Euro ebenfalls rote Zahlen. Der Umsatz sank um fünf Prozent auf vier Milliarden Euro. (wl)

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