Siemens kämpft im Energiesektor mit Auftragsverschiebungen

09.03.2010
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG kämpft im zweiten Quartal mit Auftragsverschiebungen der Kunden im Energiebereich. "Eine Verbesserung gegenüber den Zahlen aus dem ersten Quartal ist nicht zu erwarten", sagte Siemens-Betriebsrat Georg Brugger am Dienstag zu Dow Jones Newswires. Der Energiesektor bereite sich auf mögliche Einbrüche des Auftragseingangs vor, ergänzte Brugger.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG kämpft im zweiten Quartal mit Auftragsverschiebungen der Kunden im Energiebereich. "Eine Verbesserung gegenüber den Zahlen aus dem ersten Quartal ist nicht zu erwarten", sagte Siemens-Betriebsrat Georg Brugger am Dienstag zu Dow Jones Newswires. Der Energiesektor bereite sich auf mögliche Einbrüche des Auftragseingangs vor, ergänzte Brugger.

Bereits im Auftaktquartal 2009/10 war beim Münchner DAX-Konzern das Energiegeschäft am stärksten vom Einbruch der Neuaufträge betroffen. Im Sektor Energy sanken die Neuaufträge um 19% im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 6,9 (8,5) Mrd EUR. In der Industriesparte gingen die Neuaufträge im Auftaktquartal um 16% zurück, in der Medizintechnik um 1%.

Einer Person mit Kenntnis des Siemens-Energiegeschäfts zufolge hat der Konzern derzeit vor allem im Kraftwerksbau mit Auftragsverschiebungen der Kunden zu kämpfen. Hier seien mehrere Großprojekte von den Kunden verschoben worden, die für das zweite Quartal eingeplant waren. Dadurch entgehen Siemens Energy im zweiten Quartal Aufträge mit einem Volumen im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, wie die Person sagte.

"Die Kunden verschieben ihre Investitionen nach hinten, das ist das Hauptproblem in diesem Bereich", sagte die informierte Person. Zum einen hätten Kunden Probleme mit der Finanzierung, zum anderen sei durch die anhaltende Wirtschaftskrise der Energiebedarf gesunken, daher würden Anlagen auch zögerlicher erneuert.

Ein Siemens-Sprecher wies auf Anfrage von Dow Jones Newswires darauf hin, dass bereits im ersten Quartal 2009/10 der Auftragseingang wegen Auftragsverschiebungen in der Division Fossil Power zurückgegangen ist. Zu Aufträgen im laufenden zweiten Quartal machte er keine Angaben.

Siemens selbst erwartet für seinen Energiesektor frühestens in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahrs 2009/10 wieder Wachstumsimpulse, wie das Unternehmen im aktuellen Geschäftsbericht schreibt. Im fossilen Kraftwerksgeschäft könnte nach der Abschwächung im Jahr 2009 eine Markterholung ab dem Ende des Jahrs 2010 eintreten, hofft der Münchner DAX-Konzern.

Webseite: www.siemens.de - Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49 89 55214030, matthias.karpstein@dowjones.com DJG/mak/kla Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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