Siemens-Nixdorf will 1996/97 erstmals mehr als eine Million PCs vermarkten

10.04.1996
AUGSBURG Mit einem Umsatzzuwachs um 32 Prozent und einem Absatzzuwachs um 26 Prozent schloß die PC-Division von Siemens-Nixdorf das Geschäftsjahr 1996/97 ab. Für das neue Geschäftsjahr hat sich Geschäftsführer Walter Rössler eine weitere kräftige Steigerung vorgenommen.Richtig gut aufgelegt präsentierte sich Walter Rössler, Vorsitzender der Geschäftsleitung Geschäftsgebiet PC bei der Siemens- Nixdorf Informationssysteme AG, auf der SNI-Hausmesse am 19. und 20. September in Augsburg. Der Grund für die gute Stimmung Rösslers war zum einen die hohe Zahl von Vertriebspartnern und Endkunden, die den Weg nach Augsburg gefunden hatten. Zum anderen freute sich der SNI-Manager über die guten Geschäftszahlen der SNI-PC-Division, die er seinen Gästen kurz vor Ablauf des Geschäftsjahres 1995/96 (30. 9.) verkünden durfte.

AUGSBURG Mit einem Umsatzzuwachs um 32 Prozent und einem Absatzzuwachs um 26 Prozent schloß die PC-Division von Siemens-Nixdorf das Geschäftsjahr 1996/97 ab. Für das neue Geschäftsjahr hat sich Geschäftsführer Walter Rössler eine weitere kräftige Steigerung vorgenommen.Richtig gut aufgelegt präsentierte sich Walter Rössler, Vorsitzender der Geschäftsleitung Geschäftsgebiet PC bei der Siemens- Nixdorf Informationssysteme AG, auf der SNI-Hausmesse am 19. und 20. September in Augsburg. Der Grund für die gute Stimmung Rösslers war zum einen die hohe Zahl von Vertriebspartnern und Endkunden, die den Weg nach Augsburg gefunden hatten. Zum anderen freute sich der SNI-Manager über die guten Geschäftszahlen der SNI-PC-Division, die er seinen Gästen kurz vor Ablauf des Geschäftsjahres 1995/96 (30. 9.) verkünden durfte.

Um die gute Leistung seiner Division ins rechte Licht zu rücken, warf Rössler, dramaturgisch geschickt, zuvor einen Blick auf die Entwicklung der Wachstumsraten im europäischen PC-Markt (vgl. Grafik 1). Hier zeigt sich ein unerfreuliches Bild: Die prozentualen Absatzzuwächse vom 1. Quartal 1995 bis zum 2. Quartal 1996 schmolzen immer mehr zusammen, wobei sich der negative Trend besonders in diesem Jahr verstärkte. Diese Entwicklung habe, so Rössler, alle getroffen, Hersteller wie Händler. Und eben auch SNI: "Wir spüren schon auch den kalten Wind. Aber wer den kalten Wind scheut, hat auf dem Gipfel nichts verloren", weiß der SNI-Manager das Blatt ins Positive zu wenden.

Und auf dem deutschen PC-Markt ganz oben will Rössler bleiben. Das ist eines seiner Ziele für das Geschäftsjahr 1996/97. Konkret hat er sich vorgenommen, innerhalb der laufenden Periode erstmals mehr als eine Million PCs auszuliefern (1995/96: 800.000 Stück) und einen Umsatz von 4,6 Milliarden Mark

(+ 24 Prozent) zu erzielen (vgl. Grafik 2). Neben der Festigung der Position in Deutschland mit einem geplanten Absatzzuwachs um 17 Prozent will Rössler vor allem in Europa kräftig aufs Gaspedal treten. Rund 480.000 Rechner will SNI 1996/97 in Europa (ohne Deutschland) an den Mann bringen. Auch im außereuropäischen Raum will SNI wachsen. Hier spielt vor allem der asiatisch-pazifische Raum eine Rolle. Vorsichtig sind die Augsburger dagegen bei ihrem USA-Engagement; hier soll erst 1998 gemeinsam mit einem Partner der Einstieg versucht werden.

Neben dem Ausbau des Geschäftsvolumens haben sich die Augsburger aber auch qualitative Ziele für das neue Geschäftsjahr vorgenommen. Dazu zählt vor allem die "Verbesserung der Geschäftsbeziehung zu unseren Partnern" (Rössler). "Unser Ziel besteht darin, gemeinsam mit unseren Partnern bei bestehenden Kunden und bei Neukunden Mehrgeschäft zu generieren", erklärt Rössler (vgl. zu dieser Thematik auch die Wiedergabe der Podiumsdiskussion auf Seite 26). Das Thema ist nicht neu und es bleibt abzuwarten, welche Schritte SNI konkret unternimmt, um hier zu einer Lösung zu kommen, mit der sowohl die Vertriebspartner, der eigene Direktvertrieb und natürlich auch die Kunden leben können (vgl hierzu auch den Kommentar auf Seite 6).

Auch in bezug auf die Lieferfähigkeit (Rössler: "Hier haben wir Sie in der Vergangenheit nicht immer verwöhnt.") wollen sich die Augsburger verbesseren. Erreicht werden soll das vor allem durch logistische Maßnahmen sowie eine vereinfachte Bestellabwicklung.

Aufgrund der aktuellen Marktsituation wird sich SNI auch weiterhin auf das Segment der gewerblichen Anwender konzentrieren. Derzeit erzielt SNI nach Angaben von Rössler weniger als zehn Prozent des PC-Umsatzes mit Rechnern für den Privatmarkt. Zwar ist der Business-Markt auch nicht mehr das, was er einmal war, aber im Vergleich zum Privatmarkt mit seinem "ruinösen Preiswettbewerb" (Rössler) und dementsprechend weiter sinkenden Margen läßt sich hier wenigstens noch Geld verdienen. Verlierer unter den PC-Herstellern werden nach Ansicht des SNI-Managers daher auch diejenigen Unternehmen sein, die sich "nur als Assemblierer profilieren und vornehmlich ins Consumer-Segment liefern". Und was für die Industrie gilt, läßt sich hinzufügen, setzt sich im Handel fort. (sic)

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