Siemens spricht mit Interessenten für Prager Bahnwerk - Welt

27.08.2008
BERLIN (Dow Jones)--Siemens macht bei dem Verkauf seines Bahnwerks in Prag Fortschritte. Es gebe bereits Interessenten für die Fabrik, sagte Siemens-Personalvorstand Siegfried Russwurm der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe). "Die Gespräche laufen." Damit könnte das Werk in Tschechien, in dem 950 Menschen beschäftigt sind, einer Schließung entgehen. Siemens hatte angekündigt, sich bis Herbst 2009 von der Fabrik trennen zu wollen. Die Belegschaft hatte mit Protesten und mehreren Warnstreiks reagiert.

BERLIN (Dow Jones)--Siemens macht bei dem Verkauf seines Bahnwerks in Prag Fortschritte. Es gebe bereits Interessenten für die Fabrik, sagte Siemens-Personalvorstand Siegfried Russwurm der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe). "Die Gespräche laufen." Damit könnte das Werk in Tschechien, in dem 950 Menschen beschäftigt sind, einer Schließung entgehen. Siemens hatte angekündigt, sich bis Herbst 2009 von der Fabrik trennen zu wollen. Die Belegschaft hatte mit Protesten und mehreren Warnstreiks reagiert.

Siemens hat sich laut Russwurm mit der tschechischen Gewerkschaft OS Kovo auf ein Eckpunktepapier geeinigt. "Wir haben zugesichert, dass es bis zum Sommer 2009 keine Kündigungen gibt. Die große Unsicherheit ist damit erst einmal weg", sagte Russwurm der Zeitung weiter. Sollte der Verkauf doch scheitern, und das Werk geschlossen werden, seien sozialverträgliche Maßnahmen vereinbart worden, "die für tschechische Verhältnisse großzügig dotiert sind", wie er weiter sagte.

Nach Angaben der Arbeitnehmerseite würde Siemens den Mitarbeitern dann eine Abfindung von 16 Monatsgehältern zahlen. Bei einem Verkauf der Fabrik erhalten die Beschäftigten drei Monatsgehälter als Übergangsprämie. Zudem stockt Siemens seit August das Gehalt auf, um ein Abwandern qualifizierter Mitarbeiter zu verhindern.

Die Trennung von dem Werk ist Teil eines Sparprogramms in der Verkehrstechniksparte. Russwurm bestritt, dass Siemens das Prager Werk geopfert habe, um Standorte in Deutschland zu schonen. "Das hat nichts mit politischer Rücksichtnahme oder Ressentiments zu tun, es ist eine rein geschäftliche Entscheidung auf Basis von Fakten", sagte er der Zeitung weiter.

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