Siemens streicht 2.300 Stellen in der Mobilfunksparte ICM

31.07.2003
Siemens krisengeplagte Mobilfunksparte ICM (Information und Communication Mobile) soll sparen. So stehen der Sparte, die rund 28.600 Mitarbeiter beschäftigt, die Streichung von rund 2.300 Stellen, davon 500 in Deutschland, bis Ende September 2004 ins Haus. Betriebsbedingte Kündigungen könnten nicht ausgeschlossen werden, erklärte ein Siemens-Sprecher. Der Konzern wolle auf diese Weise rund eine Milliarde Euro einsparen. Als Gründe für die Streichungen nannte Siemens die anhaltende Marktschwäche bei Handys und Mobilfunknetzen. Sie seien von Preisverfall, überkapazitäten und Investitionszurückhaltung geprägt. Davon seien alle Anbieter betroffen. "Der Weltmarkt für Mobilfunknetze ist bereits im letzten Jahr um 15 Prozent gesunken. Im laufenden Jahr schrumpft der Markt um bis zu 20 Prozent", sagte ICM-Chef Rudi Lamprecht. Bei Handys stagniere trotz steigender Stückzahlen der Umsatz. "Das Geschäft steht bei allen Wettbewerbern unter erheblichem Margendruck." Er erklärte marketingkonform optimistisch, "um gestärkt aus der Krise zu kommen", müsse seine Abteilung diesen Faktoren Rechnung tragen. Als erste Maßnahmen will Siemens den Einkauf von Handy- und Netzinfrastrukturkomponenten globaler als bislang ausrichten, ferner sollen Zulieferer zu Preissenkungen und günstigeren Zahlungsmodalitäten bewegt werden. Man sei bereits im Gespräch, so der Konzern. Auch die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sollen stärker zusammengefasst werden. Die ICM-Abteilung ist seit zwei Jahren Kummer gewohnt. Zwei Einsparprogramme in Höhe von je rund einer Milliarde Euro hatten zur Folge, dass seit Oktober 2001 insgesamt 4000 Stellen gestrichen wurden. Profitabel wurde die Sparte dadurch nicht. Beobachter schließen nicht aus, dass Siemens seien alten Plan wieder überlege, die Zukunft des Mobilfunkgeschäftes von einer Partnerschaft abhängig zu machen. Klar ist: Lamprecht steht durch der Siemens-Vorgabe, bis 2004 eine operative Marge von acht bis elf Prozent erzielen, erheblich unter Erfolgszwang.(wl)

Siemens krisengeplagte Mobilfunksparte ICM (Information und Communication Mobile) soll sparen. So stehen der Sparte, die rund 28.600 Mitarbeiter beschäftigt, die Streichung von rund 2.300 Stellen, davon 500 in Deutschland, bis Ende September 2004 ins Haus. Betriebsbedingte Kündigungen könnten nicht ausgeschlossen werden, erklärte ein Siemens-Sprecher. Der Konzern wolle auf diese Weise rund eine Milliarde Euro einsparen. Als Gründe für die Streichungen nannte Siemens die anhaltende Marktschwäche bei Handys und Mobilfunknetzen. Sie seien von Preisverfall, überkapazitäten und Investitionszurückhaltung geprägt. Davon seien alle Anbieter betroffen. "Der Weltmarkt für Mobilfunknetze ist bereits im letzten Jahr um 15 Prozent gesunken. Im laufenden Jahr schrumpft der Markt um bis zu 20 Prozent", sagte ICM-Chef Rudi Lamprecht. Bei Handys stagniere trotz steigender Stückzahlen der Umsatz. "Das Geschäft steht bei allen Wettbewerbern unter erheblichem Margendruck." Er erklärte marketingkonform optimistisch, "um gestärkt aus der Krise zu kommen", müsse seine Abteilung diesen Faktoren Rechnung tragen. Als erste Maßnahmen will Siemens den Einkauf von Handy- und Netzinfrastrukturkomponenten globaler als bislang ausrichten, ferner sollen Zulieferer zu Preissenkungen und günstigeren Zahlungsmodalitäten bewegt werden. Man sei bereits im Gespräch, so der Konzern. Auch die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sollen stärker zusammengefasst werden. Die ICM-Abteilung ist seit zwei Jahren Kummer gewohnt. Zwei Einsparprogramme in Höhe von je rund einer Milliarde Euro hatten zur Folge, dass seit Oktober 2001 insgesamt 4000 Stellen gestrichen wurden. Profitabel wurde die Sparte dadurch nicht. Beobachter schließen nicht aus, dass Siemens seien alten Plan wieder überlege, die Zukunft des Mobilfunkgeschäftes von einer Partnerschaft abhängig zu machen. Klar ist: Lamprecht steht durch der Siemens-Vorgabe, bis 2004 eine operative Marge von acht bis elf Prozent erzielen, erheblich unter Erfolgszwang.(wl)

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