Siemens und Microsoft kommunizieren gemeinsam

19.06.2003
Siemens entwickelte eine Kommunikationslösung, die es Anwendern ermöglichen soll, andere Personen schnell und einfach zu erreichen. Dafür bedient sich die Software der Instant-Messaging-Funktionen von Microsofts Real-Time-Communication-Server.

Auf der European Knowledge Transfer Conference enthüllten Siemens und Microsoft Einzelheiten ihrer gemeinsamen Strategie im Kommunikationsbereich. Noch in diesem Jahr will Siemens "Open Scape" auf den Markt bringen. Die Software verwendet die Messaging-Dienste des Real-Time-Communication-Servers 2003 (RTC) von Microsoft.

Beide Unternehmen basteln seit einem Jahr zusammen an dem technischen Konzept der Kommunikationstechnologie. Gemeinsame Marketing- und Sales-Aktivitäten für die Zukunft sind bereits geplant. "Die Zusammenarbeit mit Siemens ist nicht exklusiv", sagte Anoop Gupta, Corporate Vice President von Microsofts Real-Time Communication Group. "Wir sind einen Company, die gern mit Partnern zusammenarbeiten, deshalb erwarten wir, auch mit anderen Anbietern auf diesem Gebiet zu kooperieren."

Einzelheiten zum genauen Erscheinungstermin des Produkts sind noch nicht bekannt. DenLaunch des RTC plant Microsoft für Anfang des dritten Quartals dieses Jahres; Open Scape soll ein oder zwei Monate später folgen."Wir werden den endgültigen Preis für den Real-Time-Communications-Server im Juni bekannt geben", verrät Gupta. Danach richten sich die Preise für Open Scape.

Die Siemens-Software bietet den Anwendern Zugang zu allen Kommunikations-Ressourcen eines Unternehmens, inklusive Sprachfunktionen, E-Mail, Instant Messaging und weiteren Collaboration-Diensten. Dabei arbeitet die Plattform rein IP-gestützt und geht über gegenwärtige klassische Unified-Communication-Applikationen hinaus. Diese bereits existierenden Lösungen ermöglichen es lediglich, E-Mails via "Text-to-Speech" anzuhören. Wahlweise kann auch ein Telefonanruf über einen Klick am PC gestartet werden.

Open Scape öffnet noch weitere Kommunikationswege. Die Software erstellt eine so genannte "Buddy"-Liste, die die Erreichbarkeit einer Person via Telefon, Handy, E-Mail, Instant Messaging oder andere Kommunikationsmedien anzeigt. "Stellen Sie sich einen virtuellen Kommunikations-Agenten vor", erklärt Bernd Kuhlin, President Enterprise Networks bei Siemens ICN. "Dieser Agent kennt alle Teilnehmer, weiß wo sie sich befinden und welche Kommunikationsmittel ihnen zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung stehen."

Anwender können per Klick auswählen, über welche Kommunikationswege sie den Tag über erreichbar sind. Die Buddy-Liste zeigt dem Suchenden die passende Möglichkeit, um andere zu erreichen. Diese "presence-based" Kommunikation erleichtert es, mit anderen in Kontakt zu treten. Gleichzeitig können die Anwender entscheiden, zu welcher Zeit sie für bestimmte Personen über einen definierten Kommunikationskanal erreichbar sein wollen. Ein "Multiresource Collaboration"-Mo-dul sorgt für bessere Zusammen-arbeit zwischen mehreren Teams.

www.microsoft.com/office/rtcsever

www.siemens.com/openscape

ComputerPartner-Meinung

Kommunikation scheint in der Open-Scape-Welt sehr einfach abzulaufen. Die Anwender erfahren auf einen Blick, wann ein gewünschter Gesprächspartner über welches Medium zu erreichen ist. Es kommt allerdings auf die Benutzerfreundlichkeit des Systems an, ob die Software eine Arbeitserleichterung bringt oder nur noch mehr administrativen Aufwand verursacht. (ce)

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