Siemens verhandelt ab kommender Woche über SEN-Restrukturierung

19.03.2008
(Wiederholung)

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MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG startet in der kommenden Woche die Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite über die konkrete Umsetzung der anstehenden umfassenden Restrukturierung bei der Tochter Siemens Enterprise Network (SEN). "Die Verhandlungen sind für die gesamte Woche nach Ostern angesetzt", sagte Franz Tölle Gewerkschaftssekretär und Betreuer des SEN-Gesamtbetriebsrats bei der IG Metall.

"Es wäre natürlich begrüßenswert, wenn in den Verhandlungen in der kommenden Woche bereits eine Einigung erzielt werden könnte, dieses ist aber nicht garantiert." Zumindest die Verständigung auf die wesentlichen Eckpunkte sei aber auch nicht ausgeschlossen, so Tölle weiter.

Hauptverhandlungspunkte aus Arbeitnehmersicht sind die Instrumente, mit denen den von den Restrukturierungen betroffenen Mitarbeiter berufliche Perspektiven geboten werden können. Dazu gehören den Angaben zufolge Umschulungsmaßnahmen ebenso wie die Ausgestaltung möglicher Transfergesellschaften. "Natürlich steht auch das Volumen der geplanten Stellenstreichungen nach wie vor auf der Agenda", so Tölle.

Eine Siemens-Sprecherin verwies auf Nachfrage darauf, dass das Unternehmen seit der Bekanntgabe im Wirtschaftsausschuss im Dialog mit den Arbeitnehmern stehe. Ob es in der kommenden Woche bereits zu einer grundsätzlichen Einigung kommen könnte, wollte die Sprecherin nicht kommentieren.

Siemens hatte für SEN ein umfassendes Restrukturierungsprogramm angekündigt. Mit rund 6.800 Mitarbeitern weniger soll nun nach über einjähriger Suche ein neuer Partner für das derzeit schwierige Geschäft mit Kommunikationsanlagen für Unternehmen gefunden werden.

3.800 Stellen sollen insgesamt weltweit gestrichen werden, weitere 3.000 ausgelagert werden. Bis zu 2.000 der geplanten Stellenstreichungen entfallen dabei auf deutsche Standorte. Dies soll in Deutschland "in erster Linie das Stammhaus von SEN sowie weitere Verwaltungs- und Supportfunktionen betreffen".

1.200 Stellenstreichungen seien bereits identifiziert, weitere 800 könnten noch hinzu kommen, so Siemens. Von den 3.000 Stellen, die "durch geplante Verkäufe oder Lösungen mit Dritten" verlagert werden sollen, befinden sich etwa 1.200 in Deutschland. Insgesamt hat SEN derzeit weltweit noch rund 17.500 Mitarbeiter.

Webseite: http://www.siemens.com - Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 5521 40 30 industry.de@dowjones.com DJG/abe/nas

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