Siemens will Verbreitung von IG-Metall-Broschüre stoppen

06.05.2003
Siemens hat fünf Wochen nach Erscheinen der IG Metall Broschüre „Schöne Neue Siemens Welt" Unterlassungsklage eingereicht, um den Verkauf der Ausgabe zu stoppen. Die Justiziare des Unternehmen fordern eine Vertragsstrafe von 50.000 Euro pro vertriebenen Exemplar und weiteren Entschädigung für den Schaden, der durch die Broschüre für die Firma entstanden sei, wie der Nachrichtendienst „de.internet.com" berichtet. Nach Aussage der Unternehmensanwälte besteht Verwechslungsgefahr mit der hausinternen Zeitschrift „SiemensWelt". Allerdings ist auf dem Titelblatt der IG Metall-Broschüre ein Gekündigter mit einem Umhängeschild abgebildet: „Unsere Zukunft ist keine Ware" ist darauf zu lesen. Eine Gewerkschaftlerin spottet den auch gegenüber dem Nachrichtendienst: „Gehört Kündigung schon so zum Siemens Alltag, dass die Firma glaubt, die Leser könnten eine Zeitschrift mit diesem Titelbild mit dem hausinternen Blatt verwechseln?" Grundlage der Gewerkschaftszeitung ist eine Studie, die die IG Metall in Zusammenarbeit mit dem Münchner Institut für sozialökologische Wirtschaftforschung (ISW) durchgeführt hat, und in der die Folgen der Massenentlassungen beim Siemenswerk in der Münchner Hofmannstraße kritisch beleuchtet werden. Geschildert wird in mehreren Artikeln der Wandel in der Unternehmenskultur und der Kampf des Betriebsrats und der Belegschaft gegen die Massenentlassungen, der im August letzten Jahres begann und bis heute anhält. Unter anderem wird in dem Artikel „Siemens-Familie verstößt ihre Kinder oder: Wie ein Arbeitnehmeraufstand entsteht", das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel" mit den Worten zitiert: „Der Arbeitnehmeraufstand bei Siemens markiert eine Wende in der Unternehmenspolitik, die beim drittgrößten deutschen Industriekonzern noch vor kurzem niemand für möglich gehalten hätte." Ein solche Aussage geht der Geschäftsführung offenbar zu weit. Ein Urteil in der Unterlassungsklage wird für nächste Woche erwartet. (mf)

Siemens hat fünf Wochen nach Erscheinen der IG Metall Broschüre „Schöne Neue Siemens Welt" Unterlassungsklage eingereicht, um den Verkauf der Ausgabe zu stoppen. Die Justiziare des Unternehmen fordern eine Vertragsstrafe von 50.000 Euro pro vertriebenen Exemplar und weiteren Entschädigung für den Schaden, der durch die Broschüre für die Firma entstanden sei, wie der Nachrichtendienst „de.internet.com" berichtet. Nach Aussage der Unternehmensanwälte besteht Verwechslungsgefahr mit der hausinternen Zeitschrift „SiemensWelt". Allerdings ist auf dem Titelblatt der IG Metall-Broschüre ein Gekündigter mit einem Umhängeschild abgebildet: „Unsere Zukunft ist keine Ware" ist darauf zu lesen. Eine Gewerkschaftlerin spottet den auch gegenüber dem Nachrichtendienst: „Gehört Kündigung schon so zum Siemens Alltag, dass die Firma glaubt, die Leser könnten eine Zeitschrift mit diesem Titelbild mit dem hausinternen Blatt verwechseln?" Grundlage der Gewerkschaftszeitung ist eine Studie, die die IG Metall in Zusammenarbeit mit dem Münchner Institut für sozialökologische Wirtschaftforschung (ISW) durchgeführt hat, und in der die Folgen der Massenentlassungen beim Siemenswerk in der Münchner Hofmannstraße kritisch beleuchtet werden. Geschildert wird in mehreren Artikeln der Wandel in der Unternehmenskultur und der Kampf des Betriebsrats und der Belegschaft gegen die Massenentlassungen, der im August letzten Jahres begann und bis heute anhält. Unter anderem wird in dem Artikel „Siemens-Familie verstößt ihre Kinder oder: Wie ein Arbeitnehmeraufstand entsteht", das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel" mit den Worten zitiert: „Der Arbeitnehmeraufstand bei Siemens markiert eine Wende in der Unternehmenspolitik, die beim drittgrößten deutschen Industriekonzern noch vor kurzem niemand für möglich gehalten hätte." Ein solche Aussage geht der Geschäftsführung offenbar zu weit. Ein Urteil in der Unterlassungsklage wird für nächste Woche erwartet. (mf)

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