Der CP-Querschläger

Siemens zieht zur nächsten Ernte

13.11.2008
"Money for nothing" - ein Lied aus den 80er Jahren könnte auch das Motto von Siemens sein, meint der Querschläger.

Augsburg zittert, Sömmerda zittert. Nur weil einmal mehr ein temporäres Management beim Subventions- und Forschungsgeldkassierer Siemens mit einer schwarzen Null nicht umgehen kann, wird kurzerhand ein weiterer Technologiestrang gekappt. Diesmal sind es die Computer. Eigentlich logisch. Nachdem der IT-Service, die Halbleiter-, Handy- und Telefonfertigung kaputtgerechnet sind - was soll der Küchen-, Militär- und Medizinhardwarespezialist noch mit Notebooks und Servern anfangen?

Das Märchen vom teuren Standort und von den Sachzwängen der Globalisierung können sich die Bakschischexperten für die Augsburger Mottenkiste oder andere Märchenstunden aufsparen. 450 Millionen Euro fließen dafür von Fujitsu in die Siemens-Kasse. Mehr war es nicht wert. Dort, wo es die meiste Kohle gibt, da will Siemens noch aktiv sein.

Da es in Afrika und Osteuropa kaum Forschungsgelder gibt, braucht es hier noch ein paar lukrative Standorte, um den deutschen Steuerzahler zu melken. Bei IT ist nun Schicht im Schacht, doch im medizinischen Bereich fließen scheinbar die Millionen. Mit Unterstützung der schwarzroten Geldschleuder in Berlin oder der europäischen Subventionsniederlassung in Brüssel sind zweistellige Profite in bestimmten Branchen kein Problem. Schade nur, dass Siemens noch immer nicht als Bank gehandelt wird, was könnte Herr Löscher dort an Milliarden abholen? "Money for nothing" titelten die Dire Straits in den 80ern.

Ändern kann man Siemens sicher nicht mehr, allerdings brauche ich mich auch nicht mehr über deutsche Billigsysteme in Supermärkten und roten Reste-Märkten zu ärgern. Ob Fujitsu ähnlich wie BenQ als Abwickler fungiert oder an die beispielsweise im Fahrzeugbau erfolgreiche deutsch-japanische Standortteilung glaubt? Ich glaube jedenfalls fest an die Siemens AG - zumindest an deren Hände im nächsten Subventionstopf!

Mein Fazit: Neue FSC-Notebooks werden jetzt mit erweiterter Fünf-Jahres-Garantie angeboten. Und wer garantiert den Service Ende 2013? Sind wir wirklich so blöd?

Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

Zur Startseite